Du liebst Deine Meerschweinchen und möchtest nur das Beste für sie? Dann fragst Du Dich bestimmt regelmäßig, ob sie dieses oder jenes fressen dürfen, gerade was Obst und Gemüse betrifft. Wie sieht es beispielsweise damit aus: Dürfen Meerschweinchen Sellerie fressen?
Viele Informationen rund um Meerschweinchen gibt's hier: Kleintiere.
Dürfen Meerschweinchen Sellerie fressen - Ja oder nein?
Meerschweinchen sind Pflanzenfresser und ernähren sich vor allem von Gräsern und meist krautigen Grünpflanzen. Je nach Art und Lebensraum gehören aber auch Beeren, Blüten, Früchte und Rinden zu ihrem natürlichen Speiseplan.
Grundsätzlich spricht also nichts dagegen, den in Heimtierhaltung lebenden Nagern ergänzend zu Heu und Kräutern geeignetes Gemüse anzubieten. Dazu zählt unter anderem Sellerie, der besonders ideal für Meerschweinchen mit empfindlicher Verdauung ist.
Die Frage, ob Meerschweinchen Sellerie fressen dürfen, lässt sich also erst einmal mit einem klaren Ja beantworten.
Dieser Beitrag klärt auf, welche Teile des Selleries und in welcher Menge diese gefüttert werden dürfen, welche Risiken bestehen und wie das Gemüse sinnvoll in den Futterplan der Nager integriert wird.
Warum überhaupt Sellerie? Die Vorteile im Überblick
Das Gemüse punktet mit einem hohen Wasseranteil, wenigen Kalorien und einer Reihe wertvoller Nährstoffe.
- Vitamine: Die enthaltenen Vitamine (wie B1, B2, B6 und C) sind wichtig für viele Stoffwechselprozesse im Körper, sie kräftigen das Herz und das Immunsystem.
- Ballaststoffe: Sie fördern die Darmtätigkeit, können Verdauungsbeschwerden reduzieren und stärken dadurch gleichzeitig die körpereigenen Abwehrkräfte.
- Sekundäre Pflanzenstoffe: Carotinoide (Pflanzenfarbstoffe) wie Apigenin wirken entzündungshemmend und halten die Blutgefäße geschmeidig.
- Wassergehalt: Das enthaltene Wasser unterstützt die Flüssigkeitsaufnahme bzw. verbessert den Wasserhaushalt der Nager.
- Mineralstoffe: Kalium als Beispiel wirkt harntreibend und fördert somit die Blasen- und Nierenfunktion. Weitere wertvolle Mineralien im Sellerie sind Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink, die unter anderem krampflindernd sind.
Sellerie hat für Meerschweinchen damit gleich mehrere gesundheitliche Vorteile zu bieten.
Schon gewusst? Meerschweinchen fressen ihren Kot und ziehen daraus ebenfalls wichtige Vitamine und Nährstoffe. Alle Infos dazu gibt es im entsprechenden Beitrag.
Sellerie für Meerschweinchen - Was davon darf ins Gehege?
Egal ob Knollensellerie (Wurzelsellerie), Staudensellerie (Stangensellerie) oder Schnittsellerie (Blatt- oder Würzsellerie): Das Gemüse zählt zu den verträglichen, guten Futtermitteln für Meerschweinchen und darf mit allen Pflanzenteilen verfüttert werden.
Wichtig ist jedoch eine gründliche Reinigung vorab, um mögliche Pestizidrückstände zu entfernen. Stangen und Knollen sollten zudem geschält und bei Bedarf in kleine Stücke geschnitten werden. Dadurch erleichtert man den Tieren das Zerkauen, wodurch wiederum die Verdauung positiv beeinflusst wird.
Besonders beliebt bei den meisten Nagern sind die Stängel und Blätter, da sie weicher, aromatisch und gut zu zerbeißen sind.
Roh oder gekocht - Was ist besser?
Gekochter Sellerie verliert wichtige Vitamine, allen voran das empfindliche Vitamin C, das für Meerschweinchen lebenswichtig ist. Immerhin können sie es nicht eigenständig im Körper bilden, benötigen es aber unter anderem für die Bildung von Kollagen, einem wichtigen Bestandteil des Bindegewebes, sowie für ein funktionierendes Immunsystem.
Es gilt also, dem Meerschwein weder gewürzten, gegarten noch anderweitig verarbeiteten Sellerie anzubieten.
Sellerie sollte immer roh, frisch und gründlich gewaschen gefüttert werden.
Sellerie richtig füttern: Menge und Häufigkeit
Auch wenn Sellerie viele wertvolle Inhaltsstoffe besitzt, sollte er nicht zum täglichen Grundnahrungsmittel für Meerschweinchen werden. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr.
Aufgrund des hohen Gehalts an Kalzium und Oxalsäure kann zu viel Sellerie bei den Nagern unter anderem zu Harnwegserkrankungen und Blasensteinen führen. Daher sollte man immer auf eine ausgewogene Ernährung der Tiere achten. Weiterführende Infos dazu gibt es hier: Was fressen Meerschweinchen?
Die empfohlene Menge Sellerie pro Tier liegt bei einer zwei- bis dreimaligen Fütterung wöchentlich von jeweils etwa zwei kleinen Stücken.
Verträglichkeit - So reagiert das Verdauungssystem
Bekommen die Meeries Sellerie zum ersten Mal, sollte man ihnen nur eine sehr kleine Kostprobe anbieten und die Tiere in den nächsten Stunden bzw. Tagen etwas genauer beobachten. Nicht alle Nager vertragen das Gemüse ohne Probleme, oder es schmeckt ihnen schlichtweg nicht.
Manche Meerschweinchen reagieren sogar recht empfindlich auf Sellerie. Das äußert sich besonders wie folgt:
- Blähungen
- weicher Kot
- Durchfall
- Futterverweigerung
In diesen Fällen sollte das Gemüse zumindest vorerst nicht mehr an die Tiere gefüttert werden.
Klingen die Symptome nach 12 bis 24 Stunden nicht ab, ist der Besuch bei einem Tierarzt bzw. bei einer Tierärztin ratsam.
Tipp: Führe ein kleines Ernährungstagebuch und füttere neue Lebensmittel möglichst getrennt voneinander. So kann man schnell feststellen, welches Futter das Tier gut oder schlecht verträgt.
Lesetipp: Tödlich für Meerschweinchen - Vorsicht bei diesen Lebensmitteln.
Futterplan: Sellerie sinnvoll integrieren
Vorausgesetzt ein Meerschweinchen verträgt Sellerie, dann kann er ruhig regelmäßig (nicht täglich) auf dem Speiseplan stehen.
Es gibt viele andere Gemüsesorten, mit denen man Sellerie kombinieren kann und die von den Nagern gut vertragen sowie meist liebend gern gefressen werden.
Hier ein paar Beispiele:
- Zucchini
- Paprika
- Fenchel
- Endivien
- Gurke
Besonders empfehlenswert ist Paprika, da sie im Vergleich zu Sellerie deutlich mehr Vitamin C, aber weniger Kalzium enthält und somit als verträglicher gilt.
Fazit: Sellerie für Meerschweinchen - Ja, aber mit Bedacht
Sellerie kann eine gesunde und schmackhafte Ergänzung im Speiseplan von Meerschweinchen sein, wenn er richtig dosiert und mit anderen geeigneten Gemüsesorten kombiniert wird. Vor allem die Blätter und Stängel sind beliebt und gut geeignet.
Wer auf Qualität achtet, die Portionen klein hält und die Tiere gut beobachtet, kann Sellerie mit gutem Gewissen anbieten - als kleinen, knackigen Snack zwischendurch.