Welche Erde für Zimmerpflanzen? Hobbygärtner sollten auf diese Details achten

Welche Erde für Zimmerpflanzen geeignet ist? Durchlässigkeit, Wasseraufnahme, pH-Wert - das alles und mehr sollte man beachten, wenn ein neuer grüner Mitbewohner einzieht.

Weitere praktische Tipps gibt's im Zimmerpflanzenratgeber.

Die Wahl der richtigen Blumenerde ist wichtig, damit die Pflanze wächst und gedeiht.
Die Wahl der richtigen Blumenerde ist wichtig, damit die Pflanze wächst und gedeiht.  © 123RF / alexyask

Ist man um die Pflege seiner Zimmerpflanzen bemüht, stellt sich rasch die Frage, welche Erde, beziehungsweise welches Substrat sich am besten für die grünen Mitbewohner eignet.

Dabei ist grundsätzlich wichtig, dass die Pflanzen bestmöglich mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden können. Das hängt unter anderem vom Substrat an sich, aber auch von dessen Durchlässigkeit ab.

Jede Pflanzenart hat unterschiedliche Bedürfnisse, was das Substrat betrifft. Bei Pflanzen wie Kakteen, Orchideen oder Sukkulenten sollte man besonders auf die Wahl der richtigen Erde oder des richtigen Erdgemisches achten.

Welche Erde für Deine Zimmerpflanzen am besten geeignet ist und was es zu beachten gibt, erfährst Du im TAG24 Ratgeber.

Das Wichtigste für Schnellleser:

  • Für die meisten Pflanzen reicht gewöhnliche Blumenerde aus. Um die Umwelt zu schützen, sollte man torffreie Blumenerde verwenden.
  • Soll das Substrat etwas durchlässiger sein, kann man sich aus ähnlichen Bestandteilen (Kokoserde, Pinienrinde, Perlite, Kalk, Kompost) in anderem Mischungsverhältnissen sein eigenes Substrat herstellen.
  • Orchideen und Kakteen sowie Sukkulenten benötigen Spezialerde.
  • Damit es Pflanzen nach dem Kauf im neuen Heim gut geht, sollte man sie direkt in ein passendes Substrat umtopfen.

Die richtige Blumenerde finden

Je nach Pflanzenart sollte man unbedingt unterscheiden, welche Erde, beziehungsweise welches Erdgemisch geeignet ist, denn auf die Art kommt's an.

Die beste Erde für Monstera und Co.

Ein recht durchlässiges Substrat eignet sich gut, um Staunässe vorzubeugen.
Ein recht durchlässiges Substrat eignet sich gut, um Staunässe vorzubeugen.  © 123RF/ irinazharkova31, 123RF/pilens, 123RF/nikolayzaiarnyi, 123RF/alexstockphoto21, 123RF/sayfutdinov, 123RF/nikolayzaiarnyi

Eine Substratmischung ist für unkomplizierte Zimmerpflanzen meistens ausreichend:

Viele der gängigen Zimmerpflanzen wachsen und gedeihen in einer klassischen Substratmischung. Oft wird diese bereits gemischt in Gartencentern und Baumärkten angeboten und beinhaltet in der Regel Kokos- oder Holzfaser, Kompost und Rindenhumus.

Je nach Hersteller, ist ebenso Langzeitdünger enthalten. Der Vorteil daran ist, dass man für einen gewissen Zeitraum, meist auf der Verpackung einsehbar, nicht ans Düngen denken muss und die Pflanze trotzdem mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt wird.

Möchte man kein fertig gemischtes Substrat kaufen, hat man die Möglichkeit, sich das Gemisch selbst zu erstellen. Gängige Zutaten sind dafür Pinienrinde, Kokoserde, Perlite, Kalk und Kompost.

Eine Möglichkeit, das Substrat zu mischen, ist folgende:

  • 3 Teile Pinienrinde
  • 3 Teile Kokoserde
  • 2 Teile Perlite
  • 1 Teil Kalk
  • 1 Teil Kompost.

Gut zu wissen: Der Umwelt zuliebe sollte man auf Erde, die mit Torf angereichert ist, verzichten. Meist ist auf der Verpackung dann ein Hinweis wie "torffrei" zu finden.

Für Pflanzen mit besonderen Ansprüchen gibt es auch besondere Erde:

Die beste Erde für Orchideen

Orchideensubrat sollte Feuchtigkeit nur speichern. Richtige Nässe ist nicht für Orchideen geeignet.
Orchideensubrat sollte Feuchtigkeit nur speichern. Richtige Nässe ist nicht für Orchideen geeignet.  © 123RF/iudmilachernetska, 123RF/vkaganovich, 123RF/sayfutdinov, 123RF/nikolayzaiarnyi
Die beliebten Pflanzen fühlen sich besonders in speziellem Orchideensubstrat wohl. Auch dieses kann man in Pflanzenfachmärkten oder auch Baumärkten kaufen. Wie bereits oben beschrieben, kann man es natürlich selbst herstellen.

Gemischt werden kann Pinienrinde im gleichen Verhältnis mit einer oder mehreren der folgenden Zutaten:

  • Kokosfasern
  • Blähton
  • Perlite.

Der Grund, warum Orchideen dieses Substrat benötigen, lässt sich auf ihren natürlichen Lebensraum zurückführen. Sie wachsen hoch oben auf den Bäumen und ihre Wurzeln sind nicht in der Erde, sondern liegen frei. Daher ist es wichtig, Orchideen in transparente Töpfe zu pflanzen.

Das Substrat ist sehr durchlässig und speichert lediglich die Feuchtigkeit, ohne richtig nass zu werden.

Mehr Tipps unter: Die richtige Orchideen-Pflege.

Die beste Erde für Kakteen und Sukkulenten

Natürlich gibt es für die Pflanzen mit fleischigen Blättern auch industriell hergestellte Erde. Der große Nachteil ist allerdings der Torfgehalt, der üblicherweise darin enthalten ist. Daher ist es gerade bei diesen beiden Pflanzenarten empfehlenwert, sein eigenes Substrat zu mischen.

Für gute Kakteen- und Sukkulentenerde benötigt man folgende Bestandteile:

  • 2 Teile herkömmliche, torffreie Blumenerde
  • 3 Teile Bims
  • 3 Teile Seramis
  • 2 Teile Sand.
Der Nährstoffgehalt sollte sich im Substrat für Kakteen eher in Grenzen halten.
Der Nährstoffgehalt sollte sich im Substrat für Kakteen eher in Grenzen halten.  © 123RF/lnapoleonka, 123RF/anastasiiaz, 123RF/tummtana, 123RF/kzwwsko, TAG24 / SH

Tipp: Die Erde ist perfekt gelungen, wenn man etwas davon in der Hand zusammendrücken kann. Im Idealfall sollte es für einen Moment seine Form beibehalten und dann wieder auseinanderfallen.

Du möchtest lieber auf die klassische Variante mit Erde verzichten?

Eine weitere Option ist die Hydrokultur: Mit diesen Pflanzen und Tipps gelingt's.

Die beste Erde für Aloe Vera

Eine Aloe-Vera-Pflanze hat ähnliche Ansprüche wie Sukkulenten, da der Aufbau der Pflanzen, unter anderem die fleischige Blattstruktur, viele Gemeinsamkeiten aufweist.

Demnach sollte auch für die Aloe Vera ein durchlässiges, poröses und nährstoffarmes Substrat gewählt werden, welches nicht zu viel Feuchtigkeit speichern kann, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten.

Ein selbstgemischtes Granulat ist hier ebenso von Vorteil, da man dadurch die besten Bedingungen schaffen kann.

Es empfiehlt sich am Boden des Topfes eine Drainageschicht anzulegen, beispielsweise aus Blähton, damit überschüssige Feuchtigkeit abtransportiert werden kann.

Die Aloe Vera bevorzugt ein Gemisch aus folgenden Komponenten:

  • 5 Teile Sand
  • 3 Teile Perlite
  • 2 Teile Torffreie Blumenerde.
Der Sandanteil ist bei Aloe-Vera-Pflanzen größer als bei Sukkulenten und Kakteen.
Der Sandanteil ist bei Aloe-Vera-Pflanzen größer als bei Sukkulenten und Kakteen.  © Adobe Stock/Pixelot, 123RF/anastasiiaz, 123RF/sayfutdinov, 123RF/kzwwsko

Die beste Erde für Palmen

Die Substratzusammensetzung von Palmen kann man weniger zu pauschalisieren als bei anderen Pflanzenfamilien, da Palmen in ihrer natürlichen Umgebung an verschiedenen sandigen Untergründen mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit stehen und daher auch alle verschiedene Bedürfnisse haben.

Eng damit hängt der jeweilige pH-Wert des Substrats zusammen, da jede Palmenart nur einen gewissen Bereich toleriert. Viele Palmen sollten außerdem in einem Substrat mit guter Drainage stehen, manche mit mäßigem, einige mit hohem Sandanteil. Kalkhaltige Böden werden teilweise bevorzugt.

Man sollte sich zu jeder Pflanze individuell informieren oder im Gartencenter beraten lassen.

Darum ist die Wahl der Blumenerde so wichtig

Für die meisten Zimmerpflanzen eignet sich eine relativ durchlässige, lockere Substratmischung. Dadurch wird die Erde mit mehr Sauerstoff angereichert. Die Pflanze profitiert davon, denn sie und auch die Wurzeln stärken sich durch eine gute Sauerstoffzufuhr.

Kauft man sich eine Pflanze neu, so empfiehlt es sich, die Pflanze direkt umzutopfen. Das hat mehrere Gründe:

1. Die Pflanzen sind an die jeweiligen Gegebenheiten des Gartencenters angepasst. Diese entsprechen in der Regel nicht jenen des eigenen Zuhauses.

2. Pflanzen aus dem Baumarkt sind meistens nicht in Blumenerde gepflanzt, die ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechen.

3. Potenzielle Wurzelfäule oder Schädlinge in der Erde können beim direkten Umtopfen schnell entdeckt und behandelt werden.

Fazit

Die meisten Pflanzen haben nicht so große Ansprüche, wenn es darum geht, das richtige Substrat zu finden.

Befolgt man einige Tipps und Hinweise, welches Substrat für welche Pflanzen geeignet ist, so entstehen diesbezüglich keine Pflegefehler.

Titelfoto: 123RF / alexyask

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