FC Erzgebirge Aue: Aufbruchstimmung dank Transfers

Aue - "Es bleibt der letzte Eindruck. Das können wir erst wieder mit der Vorbereitung oder am ersten Spieltag geraderücken." Das Zitat von FC Erzgebirge Aues Sportchef Matthias Heidrich (47) ist keine zwei Monate alt, getätigt nach dem verpatzten Sachsenpokalfinale gegen Lok Leipzig. Verfolgt man das mediale Echo, das mit den bisherigen Transfers einherging, die Nordirland-Reise, einfach die allgemeine Stimmungslage, macht sich eine (kleine) Aufbruchsstimmung breit.

FCE-Sportchef Matthias Heidrich (47) hat mit seinen Neuverpflichtungen für Aufbruchstimmung gesorgt.
FCE-Sportchef Matthias Heidrich (47) hat mit seinen Neuverpflichtungen für Aufbruchstimmung gesorgt.  © picture point/Sven Sonntag

Heidrich ist erfahren genug zu wissen, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, aber zumindest ist das Gezeter nach der verkorksten Vorsaison einer positiven Grundstimmung gewichen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Sommertransfers, um den angekündigten Umbruch in die Tat umzusetzen.

Mit Ryan Malone (32), Eric Uhlmann (22) oder zuletzt Julian Guttau (25) ließ der Kumpelverein aufhorchen, stach teils als zahlungskräftiger bekannte Konkurrenten, wie Ingolstadt, z. B. bei Guttau aus.

Im Netz wird dies als Heidrichs Erfolg kommentiert. "Als Sportchef spitzt sich viel bei mir zu. Aber es ist das Ergebnis von vielen. Trainer, Scouting, da wirken viele Beteiligte mit. Aber in der Tat ist es uns gelungen, einige spannende Jungs zu verpflichten", sagt Heidrich.

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Als er Ende August 2022 seine Tätigkeit im Lößnitztal begann, war das auch eine Art Pionierarbeit. Die Stelle des Sportchefs als solchen gab es nicht. Eine vereinseigene Scoutingabteilung in der Form ebenfalls nicht. Mirko Reichel (54) hat hier mittlerweile den Hut auf, koordiniert ein Netzwerk, dass sich Aue in den letzten drei Jahren aufgebaut hat.

Heidrich: "Uns ist es wichtig, alle Himmelsrichtungen abzudecken. Das haben wir selbst aufgebaut und so die Möglichkeit, wie zum Beispiel letztes Jahr einen Mika Clausen, intensiv zu beobachten, bevor es dann zur Anbahnung des Transfers kommt."

70 bis 80 Prozent der Transfers haben beim FC Erzgebirge Aue geklappt

Eric Uhlmann (22) darf bei den Veilchen auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld spielen.
Eric Uhlmann (22) darf bei den Veilchen auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld spielen.  © picture point/Sven Sonntag

Selbst wenn man den Wunschspieler erkoren hat, dauert es mitunter bis zur Vollzugsmeldung. Mit Guttau hat sich Aue nach TAG24-Infos über drei Monate beschäftigt. Die persönliche Komponente, das Bemühen Heidrichs und des Cheftrainers Jens Härtel (56) soll ein Grund für den letztlichen Zuschlag gewesen sein.

Dass der Transfer erst eine Woche vorher publik wurde, spricht für die Verschwiegenheit im Erzgebirge. Zuvor kursierten längst andere Vereine, u. a. Ingolstadt und Saarbrücken.

Ist das die Gewähr dafür, dass jeder Transfer über die Bühne geht? Natürlich nicht. "Schön wär's! In etwa 70 bis 80 Prozent haben geklappt. Absagen gehören zum Geschäft. Mal will der Spieler letztlich lieber bei seinem Verein bleiben, mal gibt der Konkurrent ein besseres Angebot ab oder zeigt die vermeintlich bessere Perspektive auf", gibt Heidrich zu bedenken.

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Apropos Perspektive: Uhlmann überzeugte man damit, ihn wieder auf seiner Lieblingsposition im zentralen defensiven Mittelfeld aufzustellen. Dort sieht ihn Härtel.

Und auch der FCE-Coach hat durch die Neuaufstellung des Kaders von Heidrich neue Perspektiven erhalten. Heidrich: "Je mehr Zeit er und die Mannschaft miteinander haben, desto deutlicher wird auch die Handschrift zu erkennen sein."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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