FC St. Pauli entlässt Sympathieträger Timo Schultz: So reagieren die Fans

Hamburg - Der FC St. Pauli hat auf die sportliche Talfahrt in diesem Kalenderjahr reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Chefcoach Timo Schultz (45) getrennt. Bei den Fans sorgt diese Entscheidung allerdings hauptsächlich für eines: Unverständnis!

Der Großteil der St.-Pauli-Fans reagiert mit Unverständnis auf die Entlassung von Chefcoach Timo Schultz (45).
Der Großteil der St.-Pauli-Fans reagiert mit Unverständnis auf die Entlassung von Chefcoach Timo Schultz (45).  © Andreas Gora/dpa

Auf Twitter gab es unter dem offiziellen Post des Vereins, in dem die Beurlaubung des 45-Jährigen bekannt gegeben wurde, einen regelrechten Shitstorm und zahlreiche wütende Kommentare der Anhänger.

"Eine unfassbar beschissene Entscheidung, für die ich kaum die richtigen Worte finde", schrieb zum Beispiel der User "TheGorefather" - "tleclaire66" sah es ähnlich: "Da trifft es definitiv den Falschen. Jeder neue Trainer wird mit dem Kader genauso scheitern." [Anm. d. Red.: Rechtschreibung in allen Kommentaren angepasst.]

"AniHordak" machte dem Ex-Profi kurzerhand eine Liebeserklärung: "Timo Schulz ist und bleibt einer der besten Trainer, die der Verein jemals hatte. Ich hab diese Saison jedes Spiel genossen, weil ich eine geschlossene Mannschaft gesehen habe, die tollen Fußball gespielt hat. Sein stets positives Auftreten hat er auf die Jungs übertragen. Danke Timo."

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Während der geschasste Übungsleiter also viel Solidarität bekam, waren sich viele Fans einig, wen es eigentlich hätte treffen sollen: Sportchef Andreas Bornemann (51) wurde vom Großteil als Übeltäter ausgemacht.

"Bornemann hätte stattdessen gehen sollen. Aus seiner Arbeit hätte auch Guardiola keine erfolgreiche Saison gebastelt", schrieb "henning_hw4" und "BearBrunt" stimmte ihm zu: "Ich finde, die sportliche Leitung sollte Verantwortung übernehmen. Die hat die Spieler verpflichtet. Mega ätzende Entscheidung!"

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Auch Moderator Elton und Ex-Kiezkicker Florian Bruns können es nicht fassen

Moderator Elton (M.), glühender St.-Pauli-Fan, machte seinem Unmut über die Entscheidung auf Instagram Luft. (Archivfoto)
Moderator Elton (M.), glühender St.-Pauli-Fan, machte seinem Unmut über die Entscheidung auf Instagram Luft. (Archivfoto)  © IMAGO / Philipp Szyza

Viele warfen dem 51-Jährigen vor, Leistungsträger wie Guido Burgstaller (33, zu Rapid Wien) und Daniel-Kofi Kyereh (26, zum SC Freiburg) abgegeben zu haben, ohne für adäquaten Ersatz zu sorgen.

"Erst die halbe Mannschaft verscherbeln, dann nix reinholen und wenns scheiße läuft, Trainerteam entlassen. Junge Junge, was für ein Management", kritisierte zum Beispiel der User "Stahlwerker2" mit deutlichen Worten.

Auch prominente FCSP-Fans ließen ihrem Unmut freien Lauf: So schrieb Moderator Elton (51) auf Instagram: "Das ist nicht euer Ernst, oder? [...] die Mannschaft hat ja nicht einmal schlecht gespielt. Es fehlte allerdings vorne ein Knipser. Den hat Bornemann nicht besorgen können. Einfach unfassbar."

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Ex-St.-Pauli-Profi Florian Bruns (43, 209 Pflichtspiele) war ebenfalls "not amused" - auf Instagram kommentierte der langjährige Kiezkicker: "Das ist eine verdammt schlechte Entscheidung! Sehr, sehr bedauerlich."

Verständnis für die Entscheidung brachten indes nur wenige auf: "Das kommt unerwartet, trotzdem irgendwie verständlich, weil das Jahr echt nicht das beste war", schrieb "Hatschi1902" und "normalemoewe" kommentierte: "Richtige Entscheidung. Schulle hat lange gute Arbeit gemacht, aber er ist für den jetzigen Zeitpunkt nicht der richtige."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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