St. Pauli ärgert sich wieder über Chancenwucher: "Machen das Tor nicht"

Hamburg - Zwei liegen gelassene Punkte: Nach dem 1:1 beim Tabellenletzten VfL Osnabrück mussten Spieler und Trainer des FC St. Pauli mal wieder den ungenutzten Chancen hinterhertrauern.

Die Enttäuschung beim FC St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine (30) war nach dem 1:1 gegen Schlusslicht VfL Osnabrück groß.
Die Enttäuschung beim FC St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine (30) war nach dem 1:1 gegen Schlusslicht VfL Osnabrück groß.  © David Inderlied/dpa

Zwar hatten sich die Niedersachsen das Remis durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdient, bereits im ersten Abschnitt hätten die Kiezkicker die Partie allerdings schon entscheiden können.

"Wir waren 30 Minuten extrem gut im Spiel. Die Sache, die uns in den letzten Wochen begleitet, ist, dass wir den Sack nicht zumachen. Das ist uns gerade so ein wenig abhandengekommen. Wir haben unseren Plan und der ist super, aber wir müssen die Chancen nutzen", kritisierte Hauke Wahl (29).

Der Verteidiger wollte zwar keinesfalls eine Stürmerdiskussion starten, erklärte jedoch: "Müde Beine waren überhaupt nicht das Problem. Es war auch nicht die Atmosphäre oder wie wir es verteidigt haben, sondern dass wir die Chancen nicht genutzt haben."

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Allein war Wahl mit dieser Einschätzung nicht - im Gegenteil: Auch Coach Fabian Hürzeler (30) übte Kritik am Chancenwucher seines Teams. "Wir haben es wieder nicht geschafft, das Spiel zu Ende zu bringen", urteilte der 30-Jährige.

Seine Mannschaft hätte nach der frühen Führung durch Jackson Irvine (30) aber nicht nur das zweite Tor machen, sondern auch zu null spielen müssen, so der Trainer. "Das ist das, was uns eigentlich auszeichnet."

FCSP-Coach Hürzeler: "Sind nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen"

Die Kiezkicker verpassten es nicht nur, die Partie mit dem zweiten Treffer zu entscheiden, sondern auch zu null zu spielen.
Die Kiezkicker verpassten es nicht nur, die Partie mit dem zweiten Treffer zu entscheiden, sondern auch zu null zu spielen.  © David Inderlied/dpa

Nach dem Seitenwechsel waren die Osnabrücker allerdings deutlich schwungvoller als noch vor der Pause. "Wir haben es komplett aus der Hand gegeben, waren nicht mehr so aktiv und haben zu viele Bälle vorne verloren", monierte Wahl.

Auch Marcel Hartel (27) legte den Finger in die Wunde: "In der zweiten Hälfte hat es Osnabrück sehr gut gemacht und das Stadion mitgenommen. Selbst dann hatten wir wieder gute Chancen, machen das Tor aber nicht."

So war es letztlich Charalampos Makridis (27), der in der 82. Minute zum Ausgleich für den VfL traf. "Wir verteidigen es in der Situation eigentlich nicht schlecht. Da war auch viel Glück für Osnabrück dabei", befand Wahl.

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Und Hürzeler? Der erklärte: "Wie wir Fußball gespielt und Chancen kreiert haben, spricht für die Mannschaft. Vielleicht sind wir aber nicht ganz an unsere Leistungsgrenze gekommen, das müssen wir hinterfragen."

Für das letzte Spiel des Jahres, dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden (Sonntag/13.30 Uhr), ist der Plan klar. Hürzeler: "Wir wollen wieder einen Schritt nach vorn gehen und das Ergebnis positiv gestalten. Trotzdem wissen wir, dass jeder Gegner schwer bespielbar ist."

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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