HSV-Coach Tim Walter zählt Spieler nach Last-Minute-Remis beim KSC an

Hamburg - Deutliche Worte! Coach Tim Walter (47) nahm nach dem Last-Minute-Remis des HSV beim Karlsruher SC kein Blatt vor den Mund.

HSV-Coach Tim Walter (47) hat nach dem Last-Minute-Remis beim Karlsruher SC nicht mit Kritik gespart und insbesondere Jean-Luc Dompé angezählt.
HSV-Coach Tim Walter (47) hat nach dem Last-Minute-Remis beim Karlsruher SC nicht mit Kritik gespart und insbesondere Jean-Luc Dompé angezählt.  © Uli Deck/dpa

Sichtlich angefressen erklärte der Übungsleiter nach dem Schlusspfiff im Interview bei "Sky": "Wir haben nicht die Konsequenz gehabt, die wir letzte Woche [gegen Schalke, Anm. d. Red.] hatten. Das haben wir nicht gut gemacht."

Insbesondere ein Spieler bekam sein Fett weg: Jean-Luc Dompé (27). Der Flügelflitzer vergab beim Stand von 2:1 gleich zwei dicke Gelegenheiten teils kläglich, verpasste so die endgültige Entscheidung.

"Es hätte gereicht, wenn er den Ball aus zwölf Metern einfach ins Eck schiebt. Dann ist das das 3:1, alle feiern ihn und wir fahren mit drei Punkten nach Hause", erläuterte Fußballlehrer Walter.

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Stattdessen scheiterte der Franzose zweimal mit unplatzierten Schüssen an KSC-Keeper Patrick Drewes (30), und die Badener kamen in der fünften Minute der Nachspielzeit noch zum 2:2-Ausgleich durch Budu Zivzivadze (29).

"Das ist ein Scheißgefühl, mit der allerletzten Aktion den Ausgleich zu bekommen. Das ist einfach bitter. Es war natürlich kein gutes Spiel von uns, aber es ist unfassbar, dass wir es in der letzten Sekunde dann noch herschenken", verdeutlichte Robert Glatzel (29) frustriert.

HSV-Knipser Glatzel kritisiert: "Müssen Abschlüsse einfach besser ausspielen"

HSV-Verteidiger Moritz Heyer (28) war die Enttäuschung nach dem Last-Minute-Ausgleich der Karlsruher anzusehen.
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (28) war die Enttäuschung nach dem Last-Minute-Ausgleich der Karlsruher anzusehen.  © Uli Deck/dpa

Gerade in der ersten Halbzeit waren die Rothosen gegen starke Hausherren die unterlegene Mannschaft.

"Karlsruhe war von Anfang an da. Wir wussten eigentlich, was auf uns zukommt, aber haben es nicht richtig angenommen. Und dann wird es schwer", analysierte der Knipser.

Das 1:0 der Gastgeber durch Fabian Schleusener (31) war folglich hochverdient, erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurden die Hanseaten besser - die Treffer fielen allerdings erst nach der Halbzeit durch ein Freistoß-Traumtor von Laszlo Benes (25) und eine Slapstick-Bude von Glatzel.

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"Wir sind durch unsere Mentalität zurückgekommen. Am Ende müssen wir die Abschlüsse aber einfach besser ausspielen, um die drei Punkte mitzunehmen", übte auch Torgarant Glatzel Kritik an Mitspieler Dompé.

So stand am Ende die Punkteteilung zu Buche, die sich laut Walter zwar "wie eine Niederlage" anfühlte, im Endeffekt aber durchaus "in Ordnung" ging, so der Chefcoach.

Flügelflitzer Dompé dürfte seinen vergebenen Chancen dennoch noch einige Zeit hinterhertrauern...

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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