Nach Skandalspiel gegen CFC: Lok Leipzig hofft in Jena, "dass das Spiel normal stattfindet"
Leipzig/Jena - Sie sind aktuell die beiden formstärksten Mannschaften in der Regionalliga Nordost: Am Mittwochabend ist Tabellenführer Lok Leipzig beim drittplatzierten FC Carl Zeiss Jena zu Gast. Der Gewinner thront nach der Partie an der Spitze.

Erwartbar ist also ein fußballerischer Leckerbissen mit zwei spielstarken Teams. Alle sind heiß. Schon am Sonntag vermeldete Blau-Gelb, dass alle Auswärtstickets restlos ausverkauft sind - für ein Spiel Mittwochabend um 19 Uhr.
Klare Ansage, die Fans haben Bock.
Nach den Skandalszenen am Wochenende in Jena, wo die Partie gegen den Chemnitzer FC (2:0) 50 Minuten unterbrochen werden musste, weil Fans mit ihren Bannern die Fluchttore auf der Südtribüne versperrt hatten, will man unbedingt, dass zum Spitzenspiel alles ruhig ist.
"Ich hoffe einfach, dass bei uns alles im Rahmen bleibt, dass das Spiel normal stattfindet", so Lok-Coach Jochen Seitz (48) im Vorfeld der Partie gegenüber TAG24.
Die Leipziger möchten sich vollends auf die schwere Aufgabe konzentrieren können. Beim 1:0 gegen Babelsberg legten die Sachsen los wie die Feuerwehr, kamen aber schließlich doch mehrfach ins Straucheln und konnten am Ende froh sein, dass der Gegner die Fehler nicht bestraft hatte. Gegen Jena soll es wieder besser werden.
Seitz: "Es wird wahrscheinlich ein sehr intensives, emotionales Spiel mit vielen Zweikämpfen werden. Aber wir fahren natürlich dahin, um 'ne gute Leistung abzurufen und wenn möglich 'nen Punkt mitzunehmen."
Halles Daniel Meyer äußert sich zu Tabellenführer Lok Leipzig

Wie bereits in der Vorsaison hat Lok Leipzig keinen allzu großen Druck, in die 3. Liga aufzusteigen, obwohl es natürlich auf kurz oder lang das gesteckte Ziel ist.
Ganz anders sieht die Situation unter anderem beim Halleschen FC aus, die ganz klar nach oben wollen. Im Moment stimmen allerdings die Ergebnisse nicht, was Sportdirektor Daniel Meyer (46) bei "Ostsport TV" zu durchaus spannenden Aussagen gegen Lok verleitet hat.
"Man muss das einfach anerkennen. Die haben halt in der Liga verstanden, wie man gewinnt. Trotzdem ist es eben so, wenn wir das dann wieder ein bisschen auf uns projizieren, wir könnten teilweise nicht so Fußball spielen", lauteten seine Worte.
Und weiter: "Wenn wir uns mit elf Mann hinten reinstellen und nur auf Umschaltsituationen warten, werden wir komplett ausgepfiffen in unserem eigenen Stadion. Jeder Verein muss für sich selber eine DNA entwickeln. Sie haben ihre und die funktioniert im Moment und das erkennen wir an."
Allein das 7:2 vorige Woche gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC dürfte bewiesen haben, dass Lok größtenteils eigentlich einen anderen Fußball spielt.
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg