Vier Platzverweise! Havelse schießt sich in die 3. Liga - Lok Leipzig am Ende

Garbsen - Was für eine Dramatik! Der 1. FC Lokomotive Leipzig musste sich im Relegationsrückspiel beim TSV Havelse mit 0:3 nach Verlängerung geschlagen geben. Ein Platzverweis für Tobias Dombrowa brachte den Knick für die Sachsen, die ihre fantastische Saison somit nicht vergolden konnten.

Die vermutlich entscheidende Szene des Spiels: Lok Leipzigs Tobias Dombrowa sah in der 81. Minute die Ampelkarte. In Unterzahl hatten die Sachsen keine große Energie mehr.
Die vermutlich entscheidende Szene des Spiels: Lok Leipzigs Tobias Dombrowa sah in der 81. Minute die Ampelkarte. In Unterzahl hatten die Sachsen keine große Energie mehr.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Doch auch ohne einen Mann mehr waren die Hausherren das deutlich gefährlichere Team. Bereits im ersten Durchgang rettete der Pfosten und der über weite Strecken starke Andreas Naumann die Null für die Leipziger.

Blau-Gelb fiel offensiv einfach zu wenig ein. Die lange Englische Woche aus Sachsenpokalfinale und Relegationshinspiel hatte offenbar Spuren hinterlassen.

Nach dem Platzverweis zitterte sich Lok zwar noch in die Verlängerung. Dort sorgten Julius Düker und Marko Ilic aber ganz schnell für klare Verhältnisse.

Aus der Traum von der 3. Liga: Pyro-Empfang für Lok Leipzig nach Aufstiegspleite
1. FC Lokomotive Leipzig Aus der Traum von der 3. Liga: Pyro-Empfang für Lok Leipzig nach Aufstiegspleite

In den Schlussminuten wurde es noch einmal richtig wild. Einigen Spielern brannten die Sicherungen durch. Pasqual Verkamp und Luc Elsner mussten wegen groben Fouls vom Platz.

Havelses Lorenzo Paldino riss sich bei seinem Treffer zum 3:0 das Trikot vom Leib, hatte aber schon Gelb - und lachte bei seinem Platzverweis.

Unterm Strich ein verdienter Sieg für Havelse. Lok Leipzig hingegen muss sich mit dem Gewinn des Pokals und der daraus resultierenden Teilnahme am DFB-Pokal zufrieden geben.

Stimmen nach dem Spiel TSV Havelse gegen Lok Leipzig

Nach dem Spiel äußerten sich einige Akteure von Lok Leipzig am MDR-Mikro. Vereinsikone Djamal Ziane musste das Interview allerdings abbrechen, weil ihm unter Tränen die Worte fehlten, den erneuten Schlag in die Magengrube zu ertragen. Dafür stellten sich sein Trainer und Sportdirektor den Fragen.

Jochen Seitz: "Es ist extrem schwierig nach so einem Spiel zu akzeptieren, dass wir den Aufstieg nicht geschafft haben. Uns hat die Spritzigkeit gefehlt nach den letzten Wochen. Wir hatten nicht mehr die notwendige Frische. Trotzdem können wir alle tierisch stolz auf die Saison sein."

Toni Wachsmuth: "Leider Gottes sind wir heute wieder das Beispiel dafür, wie blöd die Aufstiegsregelung ist. Sehr, sehr unglücklich für uns. Wir werden uns jetzt Schütteln, können stolz auf uns und unsere Fans sein. Wir gratulieren Havelse zum Aufstieg."

Die Partie im Ticker zum Nachlesen: Der TSV Havelse steigt auf, Lok Leipzig ist am Boden

Fazit zum Spiel: Beide wollten in die dritte Liga, doch nur ein Team konnte es schaffen! Der TSV Havelse und Lok Leipzig lieferten sich über 120 Minuten ein packendes Spiel. Doch die Hausherren war zugegeben über die komplette Spielzeit das bessere Team, hatten die größeren Möglichkeiten und schafften es in Überzahl dann in der Nachspielzeit, den Sack zuzumachen.

Ausgelassene Stimmung beim TSV Havelse ...
Ausgelassene Stimmung beim TSV Havelse ...  © PICTURE POINT / S. Sonntag
... komplette Resignation bei Lok Leipzig.
... komplette Resignation bei Lok Leipzig.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

120. Minute: Hier passiert nichts mehr. Lok hat sich ergeben.

118. Minute: Elsner darf auch eher duschen, nachdem er sich vom Gegner provozieren lässt und den zweiten Gelben Karton sieht. Oje.

115. Minute: Alles nur noch wild. Paldino sieht nach seinem Treffer Gelb-Rot fürs Trikot ausziehen. Fast direkt im Anschluss tritt Verkamp einen Gegner um und sieht glatt Rot. Die letzten Minuten heißt es also zehn TSV-Spieler gegen neun Leipziger.

114. Minute: Tor für den TSV Havelse! Die endgültige Entscheidung! Ilic tankt sich über rechts durch und gibt in die Mitte zu Paldino, der das 3:0 macht.

112. Minute: Trotz Unterzahl und 0:2 lassen die Sachsen die Köpfe nicht hängen.

110. Minute: Tor für den TSV Havelse! Damit dürfte das Spiel entschieden sein. Eine schnelle Umschaltsituation reichte und Ilic sorgt für die Vorentscheidung.

Der TSV Havelse darf schon feiern.
Der TSV Havelse darf schon feiern.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

108. Minute: Havelse behält den Ball in den eigenen Reihen. Mega hart für Lok jetzt.

Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung

Lok Leipzig wirft alles rein. Aber es gilt in Unterzahl einen Rückstand aufzuholen.
Lok Leipzig wirft alles rein. Aber es gilt in Unterzahl einen Rückstand aufzuholen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Ende der ersten Hälfte der Verlängerung: Lok Leipzig bleiben 15 Minuten für das Wunder!

105. Minute: Noch zwei Minuten Nachspielzeit gibt es oben drauf.

104. Minute: Havelse versucht jetzt schon an der ein oder anderen Stelle etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Lok fällt - wie im gesamten Spiel auch - zu wenig ein.

100. Minute: Die Nerven sind angespannt. Trainer Seitz sieht die Gelbe Karte, weil er sich zu viel beschwert hat. Lok probiert es jetzt mit hoch und weit.

99. Minute: Jetzt wird es natürlich ganz, ganz schwer für die Gäste. Die Beine sind schwer und in Unterzahl gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Kommt es am Ende trotzdem noch zum Comeback?

96. Minute: Tor für den TSV Havelse! Jetzt ist es passiert! Düker probiert es aus der zweiten Reihe. Der bis dahin starke Naumann sah nicht so gut aus. Der Ball schlägt im Netz ein.

94. Minute: Wie gehen die Sachsen das jetzt an? Nur hinten rein stellen bis zum Elfmeterschießen wird vermutlich nicht funktionieren.

92. Minute: Paldino mit der großen Chance! Doch der Ball wird von Wilton abgefälscht und geht rechts am Lok-Kasten vorbei.

Verlängerung, Lok Leipzig darf loslegen

Ende der regulären Spielzeit: Es ist hochspannend! Nach 90 Minuten ist noch immer kein Treffer gefallen. Nach wie vor hatten die Gastgeber die deutlich besseren Chancen, brachten davon aber keine im Lok-Tor unter. Blau-Gelb hingegen muss nun auch noch den Platzverweis von Dombrowa kompensieren. Und das nach einer harten englischen Woche.

Ohne Tobias Dombrowa muss Lok Leipzig die Verlängerung nun angehen.
Ohne Tobias Dombrowa muss Lok Leipzig die Verlängerung nun angehen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

90 Minuten vorbei, 0:0! Es geht in die Verlängerung!

90.+3 Minute: Riesentat wieder von Naumann, der von Ziane ein Küsschen dafür bekommt. Aus kurzer Distanz wehrt der Keeper einen Schuss von links ab.

90. Minute: Große Aufregung jetzt! Bei einem Havelse-Angriff wurde von den Leipziger Fans ein Ball auf das Spielfeld geworfen. Es geht schließlich weiter mit Ballbesitz Havelse. Fünf Minuten Nachspielzeit sind angezeigt.

89. Minute: Es ist ultraspannend. Lok kämpft um die Verlängerung. Doch die englische Woche war lang. Wie steht es um die eigenen Kräfte?

86. Minute: Fast das Traumtor für Havelse. Riedel nimmt einen Zufallspass rechts dankend an und zieht ab. Das Rund geht knapp über den Kasten von Naumann.

84. Minute: Die Hausherren wollen die Entscheidung nun möglichst in der regulären Spielzeit erzwingen. Die Leipziger müssen jetzt sehen, dass sie sich in die Verlängerung retten können.

80. Minute: Jetzt wird es richtig schwer für Lok! Tobias Dombrowa, der schon die Gelbe Karte im ersten Durchgang bekommen hatte, sieht nach einem Foul Gelb-Rot! Eine harte Entscheidung.

Lok Leipzig in Unterzahl gegen den TSV Havelse

79. Minute: Ziane rettet per Kopf auf der Linie! Havelse mit einer Ecke an den zweiten Pfosten, wo Jaeschke am höchsten springt und einköpfen will. Doch der Stürmer steht goldrichtig und verteidigt.

78. Minute: Ganz freche Freistoß-Variante von Kolgeci in die Tormann-Ecke. Doch Naumann hat aufgepasst. Havelse wird noch einmal besser.

76. Minute: Hinspieltorschütze Cevis hat es schon mehrfach von außerhalb des Strafraums probiert. Sein letzter Schuss vor seiner Auswechslung war der beste Versuch, ging aber trotzdem knapp einen Meter rechts vorbei.

74. Minute: Teilweise werden wirklich vogelwilde hohe Bälle gespielt. Die Anspannung ist inzwischen extrem spürbar.

70. Minute: Die Minuten gehen dahin. Irgendwie traut sich gerade kein Team so richtig, ein hohes Risiko zu gehen.

65. Minute: Da war sie, die beste Chance von Lok Leipzig bislang! Nach einem Angriff von rechts kommt die Flanke recht flach rein. Am langen Pfosten sprintet Ziane heran, erwischt das Leder aus kurzer Distanz aber nicht richtig und zieht links vorbei.

65. Minute: Lok hat gemerkt, dass durch die letzte Havelse-Linie schwer durchzukommen ist und probiert es nun öfters Mal aus der zweiten Reihe. Bislang allerdings wenig erfolgreich.

64. Minute: Auch wenn auf dem Rasen aktuell nicht viel passiert, ist es natürlich hochspannend. Ein Tor kann hier den Weg in die dritte Liga ebnen.

Noch 30 Minuten reguläre Spielzeit: Wird es in die Verlängerung gehen?

Geschenkt wird sich auf dem Feld nichts. Unfair ist die Partie aber nicht.
Geschenkt wird sich auf dem Feld nichts. Unfair ist die Partie aber nicht.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

59. Minute: Die Partie hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt. Die Hausherren kontrollieren im Moment das Geschehen mit Ball.

55. Minute: Maderer wird nicht zum ersten Mal im Spiel behandelt. Offenbar wird es nicht weitergehen. Den im Vorfeld schon angeschlagenen Offensivmann wird Ziane ersetzen.

52. Minute: Leipzigs Offensivversuche sehen weiterhin sehr unbeholfen aus. Gerade der letzte Ball landet überhaupt nicht dort, wo er vermutlich hin soll.

49. Minute: Wenn es noch einen Warnschuss gebraucht hat, dann war es wohl dieser. Nach einem Freistoß von links liegt die Kugel im Lok-Kasten. Doch Julius Düker stand bei seinem Abschluss im Abseits.

47. Minute: Lok kommt direkt mit Schwung aus der Kabine. Da wird Trainer Seitz wohl einige Worte gesagt haben. Wechsel gibt es übrigens nicht.

Anpfiff zum zweiten Durchgang

Halbzeit: Lok Leipzig darf durchpusten! Der TSV Havelse hatte drei dicke Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Doch noch steht die Null, auch dank Naumann und dem Pfosten. Im zweiten Durchgang muss offensiv bei der Loksche definitiv mehr passieren.

Unter anderem der Pfosten rettete Lok Leipzig die Null zur Halbzeit.
Unter anderem der Pfosten rettete Lok Leipzig die Null zur Halbzeit.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Pause in Garbsen! Noch steht es 0:0 zwischen dem TSV Havelse und Lok Leipzig

45. Minute: Nur noch Geplänkel. Ein Tor wird vor der Halbzeit wohl nicht mehr fallen, da es auch keine Nachspielzeit gibt.

44. Minute: Noch einmal Ecke für Lok. Kurz herrscht Trubel im Havelse-Strafraum, am Ende kommt aber nix bei rum.

41. Minute: Die Sachsen stehen jetzt tief, wollen auf keinen Fall noch den Gegentreffer vor der Halbzeit.

37. Minute: Wow, wieder riesige Chance für den TSV! Nach einem Kopfball von Emre Aytun kann Farid Abderrahmane gerade noch im langen rechten Eck retten.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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