Oscar-Sensation: Sandra Hüller nominiert! Auch zwei deutsche Regisseure dürfen träumen

Los Angeles/Leipzig - Was für eine Ehre! Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45, "Toni Erdmann", "The Zone Of Interest") wurde für ihre Darbietung in dem französischen Drama "Anatomie eines Falls" für einen Oscar nominiert - und das sogar in einer der wichtigsten Kategorien, als beste Hauptdarstellerin. Doch es gab noch mehr Grund für deutschen Jubel.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45) wurde am heutigen Dienstag für einen Oscar nominiert.
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45) wurde am heutigen Dienstag für einen Oscar nominiert.  © Amy Sussman / Getty Images via AFP

Denn auch die Regisseure Wim Wenders (78) und Ilker Catak (40) sind in der Kategorie "Bester internationaler Film" nominiert. Wie die "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" (AMPAS) am heutigen Dienstag mitteilte, gehen die beiden Deutschen für Japan (Wenders mit dem Film "Perfekt Days") und Deutschland (Catak mit "Das Lehrerzimmer") ins Rennen um einen Goldjungen.

Catak hatte 2015 bereits einen Studenten-Oscar gewonnen. Mit "Das Lehrerzimmer" stehen die Chancen nun gut, das nur ein Jahr nach dem riesigen Erfolg von "Im Westen nichts Neues" (Vier Academy-Awards) schon wieder ein deutscher Film einen Oscar abräumt.

Noch sensationeller war an diesem Dienstag allerdings die Nominierung der in Leipzig lebenden Schauspielerin Sandra Hüller! Seit Maximilian Schell († 83) im Jahre 1962 für seine Rolle in "Urteil von Nürnberg" einen Oscar gewann, war das keinem Deutschen mehr gelungen. Hüller könnte diese jahrzehntelange Durststrecke im März endlich beenden.

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"Für mich ist das, was jetzt passiert ist, so ein bisschen das höchste der Gefühle", sagte die 45-Jährige am Nachmittag der dpa. Die Nominierung habe sie zu Hause im Livestream verfolgt. "Ich freue mich jetzt einfach die ganze Zeit. Reicht ja auch."

Im Film "Anatomie eines Falls" der französischen Regisseurin Justine Triet (45) spielt Hüller eine erfolgreiche Schriftstellerin, die unter Verdacht steht, ihren Mann umgebracht zu haben.

Mit ihrer perfekt nuancierten, emotionalen Darbietung lässt die Wahl-Leipzigerin den Zuschauer während des gesamten Films rätseln, ob ihr Charakter die Tat tatsächlich begangenen hat - oder eben nicht.

Academy verkündet: Gleich drei Deutsche für den Oscar nominiert!

Deutsche Schauspielerin stellt Oscar-Nominierungen vor! Hüller tritt gegen Gladstone an

Die Oscar-Nominierungen wurden am 23. Januar 2024 durch Zazie Beetz und Jack Quaid bekannt gegeben.
Die Oscar-Nominierungen wurden am 23. Januar 2024 durch Zazie Beetz und Jack Quaid bekannt gegeben.  © VALERIE MACON / AFP

Doch ein Selbstläufer wird der Gewinn des Academy-Awards freilich nicht. Hüller muss sich gegen Lily Gladstone (37, "Killers of the Flower Moon"), Carey Mulligan (38, "Maestro"), Annette Bening (65, "Nyad") und Emma Stone (35, "Poor Things") durchsetzen.

Für viele Experten gilt Gladstone als Favoritin. Schon bei den Golden Globes, bei denen Hüller ebenfalls nominiert gewesen war, räumt am Ende die "Killers of the Flower Moon"-Darstellerin den Preis ab. Im Dezember hatte sich Hüller aber zumindest schon den Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin abholen können.

Doch die deutsche Beteilung an der 96. Oscar-Verleihung geht sogar noch über Hüller, Wenders und Catek hinaus: Denn in den frühen Morgenstunden (Ortszeit Los Angeles) war es die deutsch-amerikanische Schauspielerin Zazie Beetz (32, "Joker", "Deadpool 2"), der die Ehre zuteilwurde, die Nominierten zu verkünden.

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An der Seite von US-Schauspieler Jack Quaid (31, "The Boys") moderierte sie die Bekanntgabe der möglichen Oscar-Preisträger. Wenig überraschend war dabei schnell ein großer Favorit auszumachen: "Oppenheimer" geht mit gleich 13 Nominierungen in das Rennen um den wichtigsten Filmpreis der Welt. Der Historienfilm war auch im TAG24-Ranking der besten Filme des vergangenen Jahres auf dem ersten Platz gelandet!

"Oppenheimer" räumte die meisten Oscar-Nominierungen ab.
"Oppenheimer" räumte die meisten Oscar-Nominierungen ab.  © Universal Pictures | Melinda Sue Gordon

Die zweitmeisten Nominierungen (elf) erhielt "Poor Things", eine Art feministische "Frankenstein"-Adaption. Martin Scorseses (81) Western-Drama "Killers of the Flower Moon" kam auf zehn Nennungen, Mega-Kassenschlager "Barbie" erhielt acht. Die komplette Liste aller Nominierten findet ihr auf der Seite der AMPAS.

Die diesjährige Verleihung der Academy-Awards findet am 10. März im Dolby Theatre in Hollywood (Los Angeles) statt.

Erstmeldung 15 Uhr. Letzte Aktualisierung 17.14 Uhr.

Titelfoto: Amy Sussman / Getty Images via AFP

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