Joko & Klaas verzocken 100.000 Euro! Senderchef ruft begeistert während Live-Quiz an und fordert mehr

Unterföhring - Nachdem Joko Winterscheidt (45) und Klaas Heufer-Umlauf (40) innerhalb von wenigen Tagen ein 24-Stunden-Programm für ProSieben auf die Beine gestellt haben, konnten die beiden vor allem eines erreichen: Noch mehr Sendezeit zu bekommen – in Form einer neuen Show.

Joko Winterscheidt (45, l.) und Klaas Heufer-Umlauf (40) gewannen gegen ProSieben 24 Stunden Live-Programm – und setzten neue Maßstäbe.
Joko Winterscheidt (45, l.) und Klaas Heufer-Umlauf (40) gewannen gegen ProSieben 24 Stunden Live-Programm – und setzten neue Maßstäbe.  © Daniel Karmann/dpa

Es gab bei der Sender-Übernahme wenige Highlights, die man in Serie braucht – so ehrlich muss man sein.

Vieles funktionierte vor allem wegen der Einzigartigkeit. Live-Joggen zum SAT.1-Studio, um dort das Frühstücksfernsehen zu entern, Live-Übertragungen zu einem Wasserloch in Namibia, "(br)UNO"-Spielen mit Sonderregeln.

Fernsehen kann so wunderschön sein, wenn die Kreativen sie selbst sein dürfen. Zwischen Slow-TV und einer "Ach, komm, mach einfach"-Attitüde bekam der Zuschauer etwas von der sonst nur künstlich aufgesetzten Authentizität zurück. Ohne Explosionen, ohne Feuerwerk (okay, fast ohne) und ohne irreführend zusammengeschnittener Trailer. Grüße an Heidi.

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Und wie kreativ die beiden Moderatoren funktionieren können, zeigt die innerhalb weniger Tage entwickelte Game-Show: "Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)". Es winken 100.000 Euro. Hier geschah das bei anderen Formaten Undenkbare – bei Joko und Klaas aber schon fast Erwartbare.

ProSieben-Senderchef Hannes Hiller ruft während der Übertragung auf Klaas' Handy an und möchte das Quiz in Serie bringen. Kurz vor der Finalfrage hatte das Moderatoren-Duo wenig Konzentration für das Angebot, doch sie signalisierten Zustimmung.

Teamwork gegen Egoismus: Das neue Quiz hat es in sich

Die potenziellen Nachrücker hoffen, dass möglichst viele Quiz-Kandidaten hinausfliegen, um selbst ans Ratepult zu kommen.
Die potenziellen Nachrücker hoffen, dass möglichst viele Quiz-Kandidaten hinausfliegen, um selbst ans Ratepult zu kommen.  © ProSieben / Florida TV / Weiya Yeung

"Ich hab doch schon ein Quiz", wirft Joko noch etwas verdutzt von dem Angebot in den Raum. Klaas schmettert den Einwand aber schnell ab: "Aber ich nicht!".

Das Prinzip von "Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)" ist ungewöhnlich, aber einfach: 25 Fragen führen zum Hauptpreis. Drei Kandidaten stehen an den Rate-Pulten, viele weitere hoffen darauf, dranzukommen. Denn wer buzzert und falsch liegt, fliegt raus und wird von einem Nachrücker ersetzt – liegt er aber richtig, kommen alle drei "aktiven" Mitspieler weiter.

Bei schweren Fragen geht es also darum: Wer opfert sich und drückt, wenn die drei nach 90 Sekunden immer noch keine richtige Antwort haben aber eine der vier Möglichkeiten nehmen müssen. Buzzert nämlich niemand, fliegen das komplette Trio raus – und drei Nachrücker spielen ab da weiter.

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Ein Spiel zwischen Taktik, Selbstaufopferung, Zocken und – wie es am gestrigen Sonntag der Fall war – einfach die anderen zum Buzzern zwingen und sich somit gefahrlos zur Finalfrage zu mogeln (um dann doch mit leeren Händen zu gehen).

Am Ende durfte Kandidatin Carola mit 100.000 nach Hause gehen. Sie hatte die richtige Antwort auf eine Frage, über die das Internet gleich darauf zu diskutieren anfing. Denn hier griff der sogenannte Mandela-Effekt.

Der Mandela-Effekt: No time for losers

Kandidatin Carola (M.) hatte den richtigen Queen-Songtext im Kopf und konnte sich so 100.000 Euro sichern.
Kandidatin Carola (M.) hatte den richtigen Queen-Songtext im Kopf und konnte sich so 100.000 Euro sichern.  © ProSieben/Florida TV

Als "Mandela"-Effekt bezeichnet man das Phänomen, dass eine große Gruppe von Menschen völlig unabhängig voneinander falsch liegt. Beispiel: "Luke, ich bin dein Vater" wurde in "Star Wars" nie gesagt und der Monopoly-Mann hat auch kein Monokel. Viele glauben das aber.

Wie viele eben einst dachten, der Freiheitskämpfer Nelson Mandela wäre einst im Gefängnis gestorben. Entsprechend groß die Überraschung, als er nach 27 Jahren den Knast mit aktivem Puls verließ und später auch Präsident von Südafrika wurde.

Viele lagen also auch bei "We are the Champions" von Queen falsch. Denn davon handelte die Finalfrage. Mit welchen Worten endet dieses Lied?

  • a) "... are the champions"
  • b) "... time for losers"
  • c) "... of the world"
  • d) "... till the end"

Wer jetzt "C" brüllt: Willkommen im Mandela-Effekt, die richtige Antwort ist "... are the champions". Dann klingt der Song im Original instrumental aus. Lediglich in den Kneipen wurde die ungesagte Zeile immer laut mitgesungen. Und – weil es sowieso alle falsch machten – auch bei vielen Live-Shows sang der Queen Frontmann Freddy Mercury irgendwann mit.

Aber in der Originalfassung – und die ist es, worauf es bei Quizfragen schließlich ankommt – heißt es am Ende "We are the Champions". Und das wusste Kandidatin Carola besser, als viele andere im Internet, die verzweifelt versuchten, ihren Fehler zu rechtfertigen.

Man darf jetzt schon gespannt sein, mit welchen 25 Fragen in Zukunft die Leute zu Diskussionen verleitet werden können. Jetzt wo die Show in Serie gehen darf.

Titelfoto: ProSieben/Florida TV

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