"Dressierte Nachkriegsdeutsche": Höcke schießt gegen deutschen "Moraladel"

Erfurt - Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (50) kritisiert vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine das Verhalten der deutschen Bevölkerung. Die sei "konditioniert".

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (50) ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. (Archivbild)
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (50) ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa

Die ukrainische Regierung wisse "ganz genau", wie man mit den "dressierten Nachkriegsdeutschen umspringen muß" (Rechtschreibung aller Zitate übernommen), teilte Höcke, über den derzeit wegen einer sich eventuell anbahnenden Kandidatur für den Bundesvorstand viel spekuliert wird, auf seinem Facebook-Kanal mit. Dabei dürfte der 50-Jährige insbesondere auf deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine anspielen.

Dressiert sind die "Deutschen" nach Ansicht Höckes deshalb, weil sie sich "penetrant moralisch belehren und gängeln" ließen. Seit "einigen" Generationen sei die Bevölkerung hierzulande "auf Schuld und Sühne konditioniert". Schuld daran seien Nichtregierungsorganisationen, Agenturen und "regierungsnahe" Medien.

Es werde höchste Zeit, diesen "Moraladel" abzusetzen und sich auf das zu besinnen, was wirklich zähle. "Wertschöpfende Arbeit und echtes soziales Engagement", so der AfD-Landes- und Fraktionschef.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Höcke das deutsche Verhalten beziehungsweise die Politik der Bundesregierung hinsichtlich des Krieges in der Ukraine kritisiert.

Vor Kurzem erst prangerte er die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden an. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke), der Waffenlieferungen zuletzt immer wieder rechtfertigte, warf er vor, mit dem "Feuer eines Atomkrieges" zu spielen. Zudem bezeichnete er ihn als "Kriegstreiber".

Auch den Grünen warf Höcke vor Kurzem auf dem Parteitag in Pfiffelbach (Landkreis Weimarer Land) vor, eine "Kriegstreiberpartei" zu sein. "Wer die Grünen wählt, der wählt den Krieg", so der AfD-Chef.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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