Bauernfrühstück reloaded: Das deftige Kultgericht aus der DDR

(0)

In einer Zeit, in der Zutaten nicht im Überfluss vorhanden waren, wurde Kreativität zur wichtigsten Kochzutat. Das Bauernfrühstück in der DDR war genau das: ein einfaches, sättigendes Pfannengericht aus Bratkartoffeln, Zwiebeln und Eiern, je nach Vorrat mit Speck oder Wurst - ideal als Resteverwertung geeignet.

Echte Klassiker aus der Ostdeutschen Küche gibt's hier: DDR-Rezepte.

Original DDR-Rezept für Bauernfrühstück

Ob zum Mittag, Abendbrot oder wirklich zum Frühstück - in vielen DDR-Haushalten stand das Bauernfrühstück regelmäßig auf dem Tisch. Besonders beliebt war es bei Berufstätigen, weil es preiswert, variabel und schnell gemacht war. Der Clou: Es schmeckt sogar kalt als Snack oder Pausenmahlzeit.

Glutenfrei Laktosefrei
Bauernfrühstück aus Bratkartoffeln, Ei und Zwiebel

Vorbereitungszeit

10 Min.

Kochzeit/Backzeit

40 Min.

Gesamtzeit

50 Min.

Menge

2 Person(en)

Zutaten

  • 5 mittelgroße Kartoffeln (etwa 500 Gramm)
  • 100 g Speckwürfel (alternativ: Jagdwurst, Bacon)
  • 5 Eier
  • 1 Zwiebel
  • Margarine
  • Salz
  • Pfeffer
  • wahlweise: Gewürzgurke, frische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch)

Zubereitung

Schritt 1

Die ungeschälten Kartoffeln wie Pellkartoffeln in einem Topf mit Wasser für etwa 20 Minuten vorkochen. Anschließend die Kartoffeln abgießen, schälen und in Scheiben oder Würfel schneiden.

Schritt 2

Während die Kartoffeln kochen, den Speck bzw. die Wurst klein würfeln. Die Zwiebel schälen und ebenfalls zerkleinern.

Schritt 3

In einer Pfanne die Margarine erhitzen und darin den Speck (oder die Wurst) sowie die Zwiebel glasig anbraten. Die Kartoffelstücke dazugeben und alles goldbraun braten, zwischendurch immer wieder wenden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Schritt 4

Die Eier in eine Tasse aufschlagen, bei Bedarf verquirlen, und über die Bratkartoffeln gießen. Die Hitze reduzieren und die Eier für etwa fünf bis acht Minuten stocken lassen. Wahlweise alles verrühren oder wie ein Omelett zusammenklappen.

Schritt 5

Das Bauernfrühstück nach Belieben mit saurer Gurke und klein gehackten Kräutern wie Petersilie oder Schnittlauch garniert servieren. Als frische Beilage passen zum Beispiel Krautsalat oder Tomatensalat sehr gut.

Tipp: Wer vom Vortag noch gekochte Kartoffeln übrig hat, kann diese Reste einfach mit verwerten.

Bauernfrühstück: Regionale Varianten & moderne Interpretationen

Bauernfrühstück-Variante: Bratkartoffeln mit Spiegelei und Gewürzgurken.
Bauernfrühstück-Variante: Bratkartoffeln mit Spiegelei und Gewürzgurken.  © 123RF/lenyvavsha

Wie bei vielen Gerichten gibt es nicht „das eine“ Rezept. Sowohl regional als auch familiär gibt es eigene Arten, das Bauernfrühstück zuzubereiten. Und genau das macht diesen Klassiker so vielseitig und charmant.

Sächsische Variante: Hier wird gern Jagdwurst oder Fleischwurst statt Speck verwendet. Dazu wird kleingeschnittene Gewürzgurke direkt mit in die Pfanne gegeben. Das ergibt eine säuerlich-frische Variante.

Nach Berliner Art: Das Gericht wird auch Hoppelpoppel genannt. Es wird aus Bratkartoffeln, Fleisch, Speck, Schinken, Zwiebeln und verquirlten Eiern zubereitet. Hinzu kommen Gewürze wie Kümmel, Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer.

Wie bei Oma: Ob mit Muskat, einem Spritzer Maggi oder einem Klecks Senf in der Eiermasse - jede Familie hat ihre Eigenheiten. Manche bereiten das Bauernfrühstück sogar mit Resten von Sauerkraut oder Leberwurst zu.

Moderne Alternative: Statt normaler Kartoffeln können Süßkartoffeln verarbeitet werden. Sie sorgen für einen leicht süßlichen Geschmack und liefern sogar noch mehr Ballaststoffe.

Vegetarische Interpretation: Als Ersatz für Speck oder Wurst eignet sich geräucherter Tofu hervorragend. Anstelle der Margarine kann man auch Rapsöl oder Kokosöl verwenden.

Für viele Ostdeutsche ist das Bauernfrühstück mehr als nur ein Rezept. Es ist ein Stück Kindheit, Erinnerung an Großeltern, an einfache, ehrliche Küche. Heute erlebt das Gericht eine kleine Renaissance, nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen der emotionalen Verbindung zur Vergangenheit.

Probiere auch diese DDR-Rezepte mit Kultstatus:

TAG24 wünscht guten Appetit!

Wie findest Du das Rezept?

Titelfoto: TAG24/AN

Mehr zum Thema DDR-Rezepte: