Gründüngung im Herbst: Dein Masterplan für fruchtbaren Boden im Frühjahr

Blumen sind verblüht und Gemüse ist geerntet. Trotzdem muss ein Beet nach der typischen Gartensaison nicht brach liegen. Um im Frühjahr optimal mit dem Anbau zu starten, kann Gründüngung im Herbst genau der richtige Masterplan für Dich sein.

Noch mehr Tipps und Ideen für Dein Grün gibt's unter: Gartengestaltung.

Eignen sich Lupinen für eine Gründüngung im Herbst?  © Bildmontage: 123RF/bartoshd, 123RF/huertinadetoni

Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, sodass dieser mit der Zeit ausgelaugt ist. Sollen die Pflanzen auch in der kommenden Saison gedeihen, muss man den Boden also mit neuen Nährstoffen versorgen.

Eine Möglichkeit ohne chemische Mittel ist die Gründüngung, also das Säen und Ausbringen bestimmter Pflanzen, die den Boden verbessern.

Sie sorgen nicht nur für neu freigesetzte Nährstoffe, sondern lockern den Boden mit ihren Wurzeln auf. Kleinstlebewesen und Mikroorganismen wie Pilze und Regenwürmer zersetzen Pflanzen in Grünmasse und wandeln sie in Humus um. Zusätzlich bleibt das Beet im Winter nicht kahl.

Welche Pflanzen für Gründüngung im Herbst geeignet sind und wie genau man dabei vorgeht, erfährst Du im Folgenden.

Lesetipp: Vor- und Nachteile eines solchen steht übrigen unter: Gründünger.

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Welche Pflanzen sind für die Gründüngung im Herbst geeignet?

Als bodenverbessernde Pflanzen werden oft Leguminosen (also Hülsenfrüchtler), Kreuzblütler und Gräser, aber auch andere Arten eingesetzt. Geeignete Gründüngerpflanzen sind beispielsweise die folgenden:

  • Senf
  • Kresse
  • Bienenfreund
  • Winterroggen
  • Rauhafer
  • Wicken
  • Lupinen
  • Kleearten (z. B. Rotklee, Inkarnatklee)
  • Serradella
  • Luzerne
  • Ackererbse
  • Buchweizen
  • Ringelblume
  • Gemeiner Lein
  • Spinat
  • Feldsalat
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Wahl der richtigen Gründüngerpflanzen

Welche der Pflanzen für ein Gemüsebeet geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Vorgänger- beziehungsweise Folgepflanzen

Für ein gesundes Wachstum muss man die Fruchtfolge beachten. Beispielsweise pflanzt man keine Arten der gleichen Familie nacheinander. Vermeide also die Aussaat von Rettich oder Senf nach Kohlpflanzen, beziehungsweise von Klee, Lupinen und Luzernen vor oder nach Erbsen und Bohnen.

Buchweizen, Rauhafer, Phacelia und Ringelblumen sind neutral in Sachen Fruchtfolge.

Im Herbst gesät ist Bienenfreund ein unkomplizierter Gründünger.  © 123rf/verastuchelova

Zeitpunkt

Auch der jeweilige Zeitpunkt entscheidet, womit ein Boden noch optimiert werden kann. Während einige Sorten schon Ende August ausgesät werden müssen, ist bei späten oder schnellwachsenden Arten in wintermilden Gebieten noch im November eine Aussaat möglich.

Frühherbst (September)
  • Phacelia (Bienenfreund)
  • Gelbsenf
  • Ölrettich
  • Sommerwicke
  • Lupine
  • Ringelblume
  • Studentenblume (Tagetes)

Spätherbst (Oktober, in wintermilden Regionen November)

  • Winterwicke
  • Winterraps
  • Wintererbse
  • Winterhafer
  • Winterklee

Bis in den November

  • Winterroggen
  • Winterweizen

Winterhärte

Unterscheiden kann man im Herbst auch zwischen winterharten und abfrierenden Arten.

Eine winterharte Gründüngung hat den Vorteil, dass sie niedrige Temperaturen übersteht, was auch bei Frost einen Bodenschutz gewährleistet. Im Frühjahr muss die Grünmasse allerdings erst in den Boden eingearbeitet werden, was den Anbau verzögern würde.

Abfrierende Pflanzen sterben bei niedrigen Temperaturen ab, bilden eine dünne Mulchschicht und verrotten dann im Boden. Sie sind kein effektiver Winterschutz, müssen im Frühjahr allerdings nicht erst in den Boden eingearbeitet werden. So kann der Anbau im Frühjahr eher starten.

Gewünschte Wirkung

Man kann sich je nach Fokus auf eine bestimmte positive Wirkung für einen Gründünger entscheiden.

Neben der Zuführung von Nährstoffen eignen sich bestimmte Arten dank ihrer tiefen Wurzeln vor allem bei verdichteten Böden (Rauhafer, Luzerne).

Andere können Krankheiten und Schädlingen vorbeugen oder sie sogar vertreiben (z. B. Ölrettich, Buchweizen). Auch bienenfreundliche Alternativen sind möglich (Klee, Phacelia).

Senf ist eine abfrierende Pflanze, die sich als Gründünger im Herbst eignet.  © 123RF/grazza23

Wann sollte man Gründünger im Herbst säen?

Mit Gründünger kann man einen Gartenboden grundsätzlich das ganze Jahr über verbessern.

Im Herbst nach der Ernte im Spätsommer ist es besonders sinnvoll, weil ein Beet im Winter nicht brach liegt. Zudem wird der Boden geschützt und verbleibende Nährstoffe werden nicht ausgewaschen.

Abhängig von der Art der jeweiligen Pflanze kann man Gründünger schon ab Ende August aussäen.

So geht man bei einer Herbstgründüngung vor

1. Schritt: Ernte die Erträge der Vorgängerpflanze und entferne sämtliche Reste.

2. Schritt: Lockere den Boden mit einem Grubber und befreie ihn von Unkraut.

3. Schritt: Säe nun Gründünger aus und harke das Saatgut ein, drücke es an oder bedecke es leicht mit Erde.

4. Schritt: Gieße die Aussaat leicht an.

5. Schritt: Lasse die Pflanzen über den Winter wachsen. Auch abfrierende Pflanzen dürfen nicht entfernt werden.

6. Schritt: Im Frühjahr kannst Du winterharte Pflanze abschneiden oder zerkleinern und entweder als Gründüngung untergraben oder als Mulch auf dem Beet lassen.

Übrigens: Eine Gründüngung eignet sich auch für Hochbeete.

Gründüngung im Herbst verhilft zu nährstoffreichen Böden

Mit der richtigen Gründüngung im Herbst sorgst Du für optimale und nährstoffreiche Beete in der kommenden Saison. Pünktlich im Frühjahr profitierst Du von aufgelockertem und fruchtbarem Boden - ganz ohne großen Aufwand und chemische Mittel.

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