Großteil der Mannschaft war dagegen: Nur zwei DFB-Stars wollten den Mund-zu-Protest wirklich!

Katar - Gefühlt die ganze Welt lacht über das DFB-Team! Einknicken vor der FIFA und ein Vorrunden-Aus bei der WM machen die einst so große Nationalmannschaft zum Gespött. Auch im eigenen Land gab es viel Gegenwind für die deutsche Mannschaft.

Dieses Foto ging durch die ganze Welt! Mit dieser Geste wollte das DFB-Team ein Zeichen gegen Katar und die FIFA setzen.
Dieses Foto ging durch die ganze Welt! Mit dieser Geste wollte das DFB-Team ein Zeichen gegen Katar und die FIFA setzen.  © INA FASSBENDER / AFP

Schon vor dem Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen Japan ging es nur am Rande um den Sport. Viel wichtiger schien zu sein, ob und welche Art von Protest man zeigen würde, aufgrund der Menschenrechtsprobleme im Gastgeberland Katar.

Das vorher abgesprochene Tragen der "One-Love"-Binde wurde von der FIFA verboten. Also ging man beim DFB in die Überlegung, welches Zeichen man setzen könnte.

Im eigenen Land war dazu die Stimmung und Meinung gespalten. Einige wollten, dass die deutsche Mannschaft ein Zeichen setzt, andere wiederum argumentierten, dass doch der Fußball im Vordergrund stünde und sich die Spieler darauf konzentrieren sollten, statt politische Botschaften zu senden.

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Am Ende kam es zum aller Welt bekannten "Hand-vor-dem-Mund-Protest" beim Mannschaftsfoto vor dem Spiel gegen Japan.

Wie allerdings eine ARD-Reporterin enthüllte, war ein Großteil der Mannschaft gegen einen Protest und wollte wie die anderen Nationen nichts unternehmen! Thomas Müller (33) positionierte sich schon vor dem Japan-Spiel deutlich gegen einen großen Protest.

"Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein", schrieb der 33-Jährige in den sozialen Medien.

Auf Instagram bezog Thomas Müller Stellung zur Debatte um einen möglichen Protest

ARD-Reporterin berichtet über die Uneinigkeit des Protestes

Manuel Neuer und Leon Goretzka waren treibende Kräfte - Mund-zu-Geste überzeugte manche Spieler

Leon Goretzka (27, links) und Manuel Neuer (36) sollen sich am meisten für einen Protest bei der WM in Katar eingesetzt haben.
Leon Goretzka (27, links) und Manuel Neuer (36) sollen sich am meisten für einen Protest bei der WM in Katar eingesetzt haben.  © Robert Michael/dpa

Wie die ARD berichtet, waren nur DFB-Kapitän Manuel Neuer (36) und Leon Goretzka (27) dafür, einen Protest stattfinden zu lassen. Sie sollen die treibenden Kräfte bei der Ideenfindung gewesen sein und auch unterschiedliche Gesten vorgeschlagen haben.

Bei der Diskussion sollen aber eben auch einige Spieler sich dafür ausgesprochen haben, gar nichts zu unternehmen. Am Ende setzte sich die "Mund-zu-Geste" durch, bei der laut Bericht der "BILD" auch Spieler wie Joshua Kimmich (27) dahinter gestanden haben sollen.

Dennoch gab es weiterhin Akteure, die einen Protest kritisch sahen. Um wen genau es sich dabei handeln soll, ist nicht bekannt.

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Betrachtet man das schwache Abschneiden bei der Weltmeisterschaft, stellt sich dann allerdings durchaus die berechtigte Frage, ob es nicht besser gewesen wäre den Fokus auf das Turnier zu legen und politische Botschaften anderen Personen zu überlassen?

Deutschland ist bisher die einzige Mannschaft gewesen, die einen Protest gegen das Gastgeberland Katar durchgeführt hat.

Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP

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