St. Pauli nach dem sechsten Sieg weiter auf dem Vormarsch: "Gucken von Spiel zu Spiel"

Hamburg/Paderborn - Wer kann diesen FC St. Pauli stoppen? Die Kiezkicker feierten am Freitagabend mit dem 2:1-Auswärtserfolg beim SC Paderborn 07 den sechsten Sieg im sechsten Rückrundenspiel. Damit haben die Braun-Weißen schon mehr Punkte geholt als in der gesamten Hinrunde (17).

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) ärgerte sich über das frühe Gegentor in der zweiten Hälfte.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) ärgerte sich über das frühe Gegentor in der zweiten Hälfte.  © David Inderlied/dpa

Gegen die Ostwestfalen erwischte die Hürzeler-Elf nach gemächlicher Anfangsphase einen optimalen Start. Lukas Daschner (24) brachte die Gäste mit der ersten richtigen Torchance der Partie nach einer Viertelstunde in Führung.

"Wir haben uns früh mit dem 1:0 belohnt und waren auch danach die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen", erklärte Cheftrainer Fabian Hürzeler (30) nach der Partie. Damit hatte er zwar Recht, dennoch hatte sein Team bei einem Kopfball von Bashir Humphreys (19) Glück, als der Ball gegen die Latte klatschte.

Was dann folgte, war ein Konter aus dem Lehrbuch. Mit einem Bauerntrick setzte sich Daschner gegen seinen Gegenspieler durch und verlagerte das Spiel auf die rechte Seite. Dort marschierte Manolis Saliakas (26) herunter, passte den Ball scharf und flach an den Elfmeterpunkt, wo erneut Daschner stand und mithilfe des Pfostens zum 2:0 traf.

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"Der Konter zum 2:0 war überragend", lobte Eric Smith (26) seine Mitspieler. "Auch so wollen wir Fußball spielen." Leider wurden diese Momente im Verlauf der Partie immer weniger.

Und dann passierte natürlich noch das, was nicht passieren sollte. "Ein frühes Gegentor", ärgerte sich Hürzeler. Karol Mets (29) kam einen Abpraller von Keeper Nikola Vasilj (26) aus naher Distanz gegen sein Schienbein, von wo der Ball aus ins Tor kullerte.

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Die Freude bei Marcel Hartel (27, l) und Kapitän Jackson Irvine (29) über den sechsten Sieg in Serie war groß.
Die Freude bei Marcel Hartel (27, l) und Kapitän Jackson Irvine (29) über den sechsten Sieg in Serie war groß.  © David Inderlied/dpa

Anschließend wurden die Kiezkicker viel zu passiv und hatten kaum noch Zugriff auf den Gegner. Offensiv fehlte jegliche Entlastung. Nach der fußballerisch besten Halbzeit unter Hürzeler, wie sie Marcel Hartel (27), folgte eine "nicht so gute zwei Halbzeit, in der wir nicht mehr so mutig waren."

Und so musste das weiterhin beste Rückrundenteam der zweiten Liga bis zum Abpfiff zittern. Verlassen konnte es sich dabei wieder einmal auf eine starke Defensive, die wenig Chancen des Gegners zu ließ. "Kämpferisch kann man allen ein großes Lob aussprechen", freute sich Hartel.

Nach dem hart umkämpften Sieg kommt St. Pauli nun auf 35 Punkte und dürfte sich aller Abstiegssorgen entledigt haben. "Es ist Wahnsinn, mit so einem Lauf haben wir nicht gerechnet", gestand Leart Paqarada (28). "Wir wussten was wir drauf haben, aber dass wir sechs Mal in Folge gewinnen, ist schon was Besonderes."

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Und die Serie könnte noch weiter gehen. Mit der SpVgg Greuther Fürth, dem SV Sandhausen und dem SSV Jahn Regensburg warten drei mehr als machbare Gegner an den kommenden Spieltagen. "Wir müssen fokussiert bleiben und mit der Leidenschaft, die wir in den letzten Spielen gezeigt haben, den Weg fortsetzen", forderte Hartel.

Vielleicht ist dann sogar noch mehr drin. "Wir gucken von Spiel zu Spiel", ruderte Hürzeler zurück und verwies vielmehr auf die Entwicklung als auf die nackten Zahlen.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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