HSV kann mit einem Zähler im Stadtderby gut leben: "Großen Respekt ans Team"

Hamburg - Ein Punkt der Moral: Der HSV fühlte sich nach dem 2:2 im 110. Hamburger Stadtderby beim FC St. Pauli trotz des Remis fast wie der eigentliche Sieger.

Die HSV-Spieler waren nach dem 2:2 im Stadtderby bei St. Pauli durchaus zufrieden mit dem Punktgewinn.
Die HSV-Spieler waren nach dem 2:2 im Stadtderby bei St. Pauli durchaus zufrieden mit dem Punktgewinn.  © Marcus Brandt/dpa

"Hut ab, wie wir zurückgekommen sind. Immerhin haben wir nicht beim Tabellenletzten, sondern beim Tabellenführer gespielt, der sein letztes Spiel in der Vorsaison im Volksparkstadion verloren hat", unterstrich Sportvorstand Jonas Boldt (41) nach der Partie.

Dass die Rothosen überhaupt zurückkommen mussten, war einer ganz schwachen ersten Hälfte geschuldet, in der die Kiezkicker eindeutig besser waren. "Wir haben nicht gut gespielt, obwohl wir eigentlich wussten, was auf uns zukommt", kritisierte Robert Glatzel (29).

Folgerichtig lagen die Hanseaten nach einem sehenswerten Treffer von Jackson Irvine (30) in der 15. Minute sowie einem verrückten Eigentor von Daniel Heuer Fernandes (31) in der 27. Minute mit 0:2 zurück.

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An beiden Treffern hatte Boldt allerdings etwas auszusetzen: "Aus meiner Sicht sind beide Tore irregulär: Beim ersten ist es ein Foul an Jonas Meffert, beim zweiten stehen zwei Gegenspieler beim Abstoß im Sechzehner" - damit hatte der 41-Jährige nicht ganz Unrecht.

Nichtsdestotrotz ging es mit einer Zwei-Tore-Hypothek für die Elf von Coach Tim Walter (48) in die Pause. "Wir haben uns dann zusammengesetzt und gesagt, dass wir uns wehren und ein anderes Gesicht zeigen müssen", erklärte Heuer Fernandes.

HSV-Coach Tim Walter: "Freuen uns über den Punkt, weil er auch verdient ist"

HSV-Coach Tim Walter (48) hielt den Punktgewinn seiner Mannschaft am Ende für "verdient".
HSV-Coach Tim Walter (48) hielt den Punktgewinn seiner Mannschaft am Ende für "verdient".  © Christian Charisius/dpa

Und das gelang den Gästen auch: Wie aus dem Nichts drehten sie die Partie durch Tore von Glatzel (58.) und Immanuel Pherai (22, 60.). "Wir haben Herz gezeigt und sind glücklich, dass wir noch zurückgekommen sind", resümierte der Torschütze zum 2:2.

Trainer Walter bilanzierte: "In der zweiten Hälfte hat man den Derbymodus bei uns gesehen. Wir freuen uns über den Punkt, weil er auch verdient ist." Meffert ergänzte: "Jeder hat gekämpft und alles gegeben. Großen Respekt ans Team!"

Glatzel lobte das eigene, aber gleichzeitig auch das gegnerische Team: "St. Pauli ist eine gute Mannschaft, die man nicht einfach so gegen die Wand spielen kann. Dass wir trotzdem zurückkommen, zeugt von einer guten Moral."

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Für Vorstand Boldt war die Punkteteilung letztlich auch leistungsgerecht: "Unterm Strich sehe ich die erste Hälfte klar bei St. Pauli und die zweite Hälfte klar bei uns", fasste der Funktionär zusammen.

Laszlo Benes (26), der recht unauffällig geblieben war, blickte bereits auf die nächste Aufgabe. Der Slowake abschließend: "Auch wenn es im Schnee nicht einfach war, sind die offensiven Abläufe immer besser geworden. Daran müssen wir am Mittwoch in Berlin anknüpfen" - dann steigt das Pokalspiel bei Hertha BSC.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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