HSV nach Pleite beim KSC mit klaren Worten: "Das war eine Vollkatastrophe"

Hamburg - Was für ein gebrauchter Nachmittag! Nach den Patzern des SV Darmstadt 98 (1:3 bei Arminia Bielefeld) und des 1. FC Heidenheim (1:1 bei Fortuna Düsseldorf) wollte der HSV eigentlich an die Tabellenspitze springen - unterlag beim KSC jedoch krachend mit 2:4.

Beim HSV herrschte nach der 2:4-Niederlage gegen den KSC mächtig Frust. Trainer und Spieler fanden deutliche Worte zu der erschreckenden Leistung.
Beim HSV herrschte nach der 2:4-Niederlage gegen den KSC mächtig Frust. Trainer und Spieler fanden deutliche Worte zu der erschreckenden Leistung.  © Uli Deck/dpa

Insbesondere in der ersten Halbzeit zeigten die Rothosen eine unterirdische Leistung und lagen nach Treffern von Paul Nebel (20, 10. Minute), Leon Jensen (25, 17.) und Fabian Schleusener (31, 32.) bereits mit 0:3 zurück.

"Das war eine Vollkatastrophe, da fehlen einem echt die Worte. Das hatte nichts mit 2. Liga zu tun. Es hätte 0:4, 0:5 stehen müssen", urteilte Knipser Robert Glatzel (29) mit Blick auf die ersten 45 Minuten bei "Sky" treffend.

Gerade defensiv waren die Hanseaten, bei denen sich der Ausfall von Kapitän Sebastian Schonlau (28) mehr als deutlich bemerkbar machte, komplett von der Rolle, ließen KSC-Chancen im Minutentakt zu.

Harte Worte von Felix Magath über HSV: "Scheint, der Verein hat keinen Anspruch mehr"
HSV Harte Worte von Felix Magath über HSV: "Scheint, der Verein hat keinen Anspruch mehr"

"Das war das Schlechteste, was der HSV in meiner Zeit jemals auf den Platz gebracht hat", übte auch Chefcoach Tim Walter (47) deutliche Kritik an der Vorstellung seiner Mannschaft vor der Pause.

Ex-Karlsruher Jonas Meffert (28) sah es ähnlich: "Wir haben heute verdient verloren, da wir gerade in der ersten Halbzeit nicht auf der Höhe waren. Die Gegentore sind viel zu leicht gefallen, das geht so nicht", resümierte er.

Coach Tim Walter sieht Rot und wird mindestens gegen Holstein Kiel fehlen

HSV-Coach Tim Walter (47) sah in der Schlussphase die Rote Karte und musste die letzten Minuten abseits des Feldes verfolgen. Wie lange er gesperrt wird, ist noch offen.
HSV-Coach Tim Walter (47) sah in der Schlussphase die Rote Karte und musste die letzten Minuten abseits des Feldes verfolgen. Wie lange er gesperrt wird, ist noch offen.  © Uli Deck/dpa

Das einzig Gute aus Sicht der Hamburger: Es stand zur Halbzeit "nur" 0:3 - so wie vor vier Wochen in Heidenheim, als der HSV im zweiten Abschnitt ein Mega-Comeback feierte und noch ein 3:3 erkämpfte.

Und die zweite Halbzeit startete verheißungsvoll: Glatzel erzielte in der 50. Minute das 1:3 und die Walter-Elf blies zur Aufholjagd. Lange Zeit passierte jedoch nichts, bis der Torjäger in der 80. Minute erneut zuschlug und auf 2:3 verkürzte.

"In der zweiten Hälfte haben wir eine Torchance zugelassen, es sonst aber sehr, sehr gut gemacht", fand der Trainer auch lobende Worte für sein Team - welches sich in der Schlussphase selbst schwächte.

HSV empfängt FC St. Pauli: Alle Infos zum 111. Hamburger Stadt-Derby
HSV HSV empfängt FC St. Pauli: Alle Infos zum 111. Hamburger Stadt-Derby

Der bereits vor der Pause eingewechselte Javi Montero (24) brachte Schleusener zu Fall und sah dafür die Gelb-Rote Karte, ehe der Gefoulte mit dem Treffer zum 2:4 die Niederlage der Hanseaten besiegelte.

Unschön: Auch Coach Walter sah kurz vor Schluss noch die Rote Karte, da er sich maßlos über ein vermeintliches Handspiel vor dem 2:4 aufgeregt hatte. Er wird also mindestens im kommenden Heimspiel gegen Holstein Kiel (Samstag/13 Uhr) nicht auf der Bank sitzen.

"Es gab eine Auseinandersetzung zwischen beiden Bänken, alles nicht so dramatisch. Ich habe mich bei meiner Mannschaft entschuldigt, da ich ihr in dem Moment keinen Gefallen getan habe. Da muss ich mich besser kontrollieren", erklärte der Fußballlehrer dazu.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

Mehr zum Thema HSV: