Berlin - Wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu und mit ihr treten reihenweise politische Ereignisse ihren Weg in die Vergessenheit an. In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.

Wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) seine eigene Pflegereform, die am Freitag von der Ampel-Koalition beschlossen wurde, als "kein perfektes Gesetz" bezeichnet, dann fasst das die vergangene Woche im Bundestag treffend zusammen.

Spannung, Action und Drama, wie beim herzzerreißenden Finale der Fußball-Bundesliga am Samstag, ließ der Sport der Gesetzgebung weitestgehend vermissen.

Kurzzeitig kochten die Emotionen hoch, als bekannt wurde, dass auch Arbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) seinem Trauzeugen eine Stelle in seinem Ministerium verschafft hatte.

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Das Publikum hatte sich allerdings schnell wieder beruhigt, mit der Gewissheit, dass wir unsere sämtlichen Ministerien vorübergehend schließen müssten, wenn wir jeden infolge von Vetternwirtschaft erhaltenen Posten austauschen würden.

Eine strittige Szene für den Video-Assistenten gab es dann allerdings doch. Als sich der Konvoi um Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) dem Flughafen in Frankfurt näherte, gelang es einem Flitzer, das Flugfeld zu erstürmen und den Kanzler zu umarmen.

Ähnliche Szenen erlebt man sonst nur, wenn Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo auf dem Platz stehen, oder eben der Kanzler Gottes.

Während das parlamentarische Spiel ansonsten so vor sich hin plänkelte, stellt sich mir die Frage, warum es in der Politik nicht so emotional zur Sache gehen kann wie im Fußball.

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Scharfe Flanken von Links- und Rechtsaußen, ein Abwehrbollwerk in der demokratischen Mitte, das mit aller Macht versucht, die Klasse zu halten. Pyrotechnik auf der Zuschauertribüne im Reichstag, Fehlentscheidungen der Schiedsrichter am Bundesverfassungsgericht und vereinzelte Star-Politiker, die kurz vor Abpfiff der Debatte den Unterschied ausmachen, ehe begeisterte Fans den Saal stürmen, um den Sieg ihrer Fraktion zu feiern.

Das Potenzial für nervenaufreibende Politik, im positiven Sinne, wäre allemal vorhanden.

So sieht ein glücklicher Verkehrsminister aus.

Auf dem "Internationalen Transport Forum 2023" in Leipzig konnte sich Volker Wissing (53, SPD) am Donnerstag die Fortbewegungsmittel der Zukunft anschauen und durfte sogar mal Probesitzen.

Auf dem Elektroroller sieht er dabei deutlich glücklicher aus als vor der Konsole eines fernsteuerbaren Zuges.

Kommendes Wochenende folgt dann die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks. Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gern einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.