TAG24-Zwischenfazit: Welche HSV-Neuzugänge bis dato überzeugen - und welche nicht

Hamburg - Ein Viertel der Saison ist gespielt, der Hamburger SV grüßt von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga und ist damit voll auf Kurs Richtung Aufstieg. Doch wie viel Anteil haben die Neuzugänge daran? Das TAG24-Zwischenfazit.

Laszlo Benes (25, l.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) kamen für Millionen-Summen zum HSV. So richtig haben sie die Investition noch nicht gerechtfertigt.
Laszlo Benes (25, l.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) kamen für Millionen-Summen zum HSV. So richtig haben sie die Investition noch nicht gerechtfertigt.  © Fotomontage: Swen Pförtner/dpa

Laszlo Benes (25)

Der 25-Jährige kam für 1,8 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach - und konnte diese Summe noch nicht wirklich rechtfertigen. Der Slowake stand zwar in allen zehn Pflichtspielen auf dem Platz, allerdings nur viermal von Beginn an.

Nach schwachen Startelf-Auftritten setzte ihn Coach Tim Walter (46) auf die Bank, dann überzeugte Benes jedoch mit starken Leistungen als Joker und stand zuletzt zu Recht wieder in der ersten Elf.

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Insgesamt stehen für den Mittelfeldakteur ein Treffer und zwei Assists zu Buche. Sollte sich die Formkurve des 25-Jährigen weiter so entwickeln wie zuletzt, könnte er für die Rothosen noch zu einem sehr wichtigen Spieler werden.

Ransford-Yeboah Königsdörffer (21)

1,2 Millionen Euro ließen sich die Hanseaten die Dienste des Deutsch-Ghanaers kosten, der zuvor das Trikot der SG Dynamo Dresden getragen hatte. Zu Saisonbeginn profitierte der 21-Jährige von Bakery Jattas (24) Verletzung, war auf dem rechten Flügel die erste Wahl und wusste auch durchaus zu überzeugen.

Vier Treffer gelangen ihm wettbewerbsübergreifend, bis er sich beim 1:2 gegen den SV Darmstadt 98 die Rote Karte abholte und sich damit selbst aus der Startelf katapultierte. Zwei Partien musste er aussetzen, anschließend reichte es nur noch für Kurzeinsätze.

Der Youngster hat sein großes Potenzial schon mehrfach angedeutet, den ganz großen Durchbruch bei den Hanseaten aber noch nicht geschafft. Grundsätzlich kann er aber eine absolute Verstärkung sein.

Jean-Luc Dompé überzeugt von Anfang an, Filip Bilbija überhaupt nicht

Jean-Luc Dompé (27, l.) konnte von Beginn an überzeugen, fällt jetzt aber verletzt aus. Filip Bilbija (22) spielt unter Coach Tim Walter (46) bisher überhaupt keine Rolle.
Jean-Luc Dompé (27, l.) konnte von Beginn an überzeugen, fällt jetzt aber verletzt aus. Filip Bilbija (22) spielt unter Coach Tim Walter (46) bisher überhaupt keine Rolle.  © Fotomontage: Christian Charisius/dpa, IMAGO/Claus Bergmann

Jean-Luc Dompé (27)

Den 27-Jährigen holten die Hamburger für rund 1,1 Millionen Euro vom belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem. Direkt bei seinem ersten Kurzeinsatz gegen Darmstadt zeigte der Flügelflitzer, worauf sich die Fans freuen konnten.

Dompé präsentierte sich bei seinen Auftritten extrem spielfreudig, dribbelstark und suchte immer wieder das Eins-gegen-Eins. Mit einem Assist aus fünf Spielen hatte der Franzose in Sachen Torgefahr aber noch etwas Luft nach oben.

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Bitter: Am vergangenen Mittwoch zog sich der Linksaußen im Training einen Bänderanriss im Sprunggelenk zu und fällt dadurch mehrere Wochen aus. Kann er danach an seine alte Form anknüpfen, ist den Verantwortlichen ein erstklassiger Transfer gelungen.

Filip Bilbija (22)

Der 22-Jährige kam ablösefrei vom FC Ingolstadt 04 zu den Rothosen - nach dem ersten Saisonviertel muss man sagen: Zum Glück hat der Verein für den Offensivspieler kein Geld bezahlt!

73 Minuten stand der gebürtige Berliner bislang lediglich auf dem Platz, darunter ein 46-Minuten-Startelfeinsatz im DFB-Pokal - seine Bilanz ist ernüchternd: Weder ein Tor noch eine Vorlage gelangen dem Linksaußen.

Bilbija muss sich erheblich steigern, wenn er in dieser Saison bei den Hanseaten eine Rolle spielen will. Macht er so weiter wie bisher, dürfte das Missverständnis kaum länger als eine Saison dauern.

William Mikelbrencis gehört die Zukunft, Matheo Raab der Bankplatz

Bei William Mikelbrencis (18, l.) investierten die Rothosen in ein Versprechen für die Zukunft, bei Matheo Raab (23) in einen Ersatzkeeper, der seine Qualität erst noch unter Beweis stellen muss.
Bei William Mikelbrencis (18, l.) investierten die Rothosen in ein Versprechen für die Zukunft, bei Matheo Raab (23) in einen Ersatzkeeper, der seine Qualität erst noch unter Beweis stellen muss.  © Fotomontage: IMAGO/Eibner, Georg Wendt/dpa

William Mikelbrencis (18)

Den französischen U18-Nationalspieler holte der HSV für rund 700.000 Euro vom französischen Zweitligisten FC Metz - eine Investition für die Zukunft.

Der Youngster soll als Alternative zu Allrounder Moritz Heyer (27) auf der rechten Abwehrseite aufgebaut werden. Seit seinem Wechsel nach Hamburg bekam er allerdings erst eine einzige Einsatzminute.

Der 18-Jährige wird in der laufenden Saison noch nicht DIE große Verstärkung für den Klub sein. Auf lange Sicht kann sich seine Verpflichtung aber als Glücksgriff erweisen.

Matheo Raab (23)

Der 23-Jährige kam als Stammkeeper von Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern - und muss sich bei den Rothosen mit einem Bankplatz begnügen.

Dass Raab zeitnah zu Einsätzen kommt, ist zudem äußerst unwahrscheinlich, da Daniel Heuer Fernandes (29) bis dato eine überragende Saison spielt und die unumstrittene Nummer eins ist.

Dazu kommt, dass der Neuzugang bei seinen bisherigen (Testspiel-)Auftritten nicht wirklich überzeugen konnte. Insbesondere beim 4:3 gegen Aris Thessaloniki im Juli sah der Schlussmann mitunter alles andere als gut aus.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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