Transferbilanz des HSV: Drei echte Verstärkungen, eine absolute Enttäuschung
Hamburg - Der Hamburger SV hat das Jahr 2022 auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga abgeschlossen. Doch welchen Anteil haben die Neuzugänge an der guten Ausgangsposition für die Rückrunde? Die TAG24-Transferbilanz.
Jean-Luc Dompé und Ransford-Yeboah Königsdörffer wussten zu überzeugen
Die Saison lief bereits, als die Hanseaten Flügelflitzer Jean-Luc Dompé (27) für rund 1,1 Millionen Euro vom belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem loseisten - eine Investition, die sich gelohnt hat.
Zwar verpasste der 27-Jährige aufgrund eines Außenbandanrisses mehrere Partien, davor und danach begeisterte er jedoch mit viel Tempo, Zug zum Tor und seinen Qualitäten im Eins-gegen-eins. In elf Einsätzen steuerte der Franzose zudem sechs Torbeteiligungen bei (ein Treffer/fünf Vorlagen).
Ähnlich wie Dompé wusste auch Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) zu überzeugen. Der Deutsch-Ghanaer kam für 1,2 Millionen Euro von Dynamo Dresden zu den Rothosen.
Wettbewerbsübergreifend gelangen ihm in 17 Spielen sieben Buden, womit er hinter Robert Glatzel (28) auf Platz zwei der internen Torschützenliste liegt.
In der Schlussphase der Hinrunde wurde der Offensivakteur darüber hinaus als Rechtsverteidiger eingesetzt, was mal richtig gut und mal richtig schlecht funktionierte - nichtsdestotrotz ist "Ransi" eine Top-Verstärkung.
Laszlo Benes trumpfte nach Problemen auf, Filip Bilbija überhaupt nicht
Laszlo Benes (25) wechselte für kolportierte 1,8 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach in die Hansestadt und ist damit der Königstransfer des HSV in dieser Spielzeit.
Zu Beginn der Saison konnte der Slowake diese Summe jedoch nicht annähernd rechtfertigen - stattdessen verlor er nach schwachen Auftritten seinen Stammplatz und fand sich regelmäßig auf der Bank wieder.
Durch starke Joker-Einsätze kämpfte er sich dann jedoch in die Startelf zurück und avancierte mit fünf Torbeteiligungen an den letzten fünf Spieltagen schließlich zum Leistungsträger.
Ganz anders sieht das bei Filip Bilbija (22) aus: Der Neuzugang vom FC Ingolstadt 04 hat ein extrem enttäuschendes erstes halbes Jahr beim Aufstiegsaspiranten hinter sich.
Der Offensivspieler stand lediglich 51 Minuten auf dem Platz, in denen ihm weder ein Tor noch eine Vorlage gelang. Der gebürtige Berliner muss sich erheblich steigern, wenn er eine Rolle spielen will.
Matheo Raab und William Mikelbrencis halfen dem Team (noch) nicht wirklich
Matheo Raab (24) wurde ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern geholt und konnte an seinem Status als Ersatzkeeper nicht rütteln. Stammkraft Daniel Heuer Fernandes (29) war in der Hinserie DER überragende Mann bei den Hamburgern, weshalb der 24-Jährige lediglich einmal zwischen den Pfosten stand.
Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub hatte Raab seinen einzigen Auftritt und machte seine Sache bei dem 1:1 ausgesprochen gut. Auf weitere Einsätze kann er angesichts der Leistungen von Heuer Fernandes jedoch nicht wirklich hoffen.
Zumindest auf drei Einsätze kam Abwehrtalent William Mikelbrencis (18), der erst im September für 700.000 Euro vom FC Metz verpflichtet wurde. Der 18-Jährige zeigte bei seinen Auftritten durchaus gute Ansätze, unverzichtbar machte er sich aber nicht wirklich. Coach Tim Walter (47) setzte daher zuletzt auch eher auf Königsdörffer hinten rechts.
Viel mehr noch als der sechs Jahre ältere Raab ist der junge Franzose zweifellos ein großes Versprechen für die Zukunft.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa