10 Tipps gegen Trockenheit im Garten: So übersteht er den Sommer

Es ist Sommer - eine Zeit, in der man sich viel im Garten aufhält. Dieser ist aber trocken und alles andere als eine grüne Oase? Erfahre hier, wie man am besten mit der Trockenheit im Garten umgeht.

Ob der Einsatz eines Rasensprengers gegen Trockenheit im Garten hilft?
Ob der Einsatz eines Rasensprengers gegen Trockenheit im Garten hilft?  © 123RF/mettus

Mit immer steigenden Höchsttemperaturen im Sommer und mehr Wetterextremen nimmt auch die Häufigkeit von Dürren oder langen Trockenperioden zu.

Jedes Jahr setzt die Trockenheit im Sommer den Pflanzen zu. Trockene und vertrocknende Gärten sind nicht nur wenig ästhetisch, sondern beeinträchtigen die Erträge und sind zudem anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Das muss allerdings nicht sein! Trotz der Hitze sollte niemand auf Blüten und Leben im Garten verzichten. Es gibt schließlich Mittel und Wege dem entgegenzuwirken.

Also was kann man tun gegen Trockenheit im Garten? Welche Hecke verträgt Trockenheit? Und was sollte man noch so beachten, um den Garten in Schuss zu halten?

TAG24 erklärt, wie Pflanzen und Tiere auch bei Trockenheit im Garten um die Runden kommen.

Weitere Artikel und Anleitungen zu Pflegemaßnahmen findest Du im Gartenpflege-Ratgeber.

Tipps für Schnellleser:

  • Bepflanze Deinen Garten mit trockenresistenten Stauden, Sträuchern und Bäumen.
  • Gehe sicher, dass der Boden in der Lage ist, Wasser aufzunehmen und zu speichern.
  • Verhindere unnötige Verdunstung der Feuchtigkeit im Boden durch schattige und windgeschützte Plätze sowie durch Mulch.
  • Kümmere Dich neben den Pflanzen in Deinem Garten auch um die tierischen Gäste.

10 Tipps, um mit Trockenheit im Garten umzugehen

Die folgenden Tipps helfen Dir, einer vertrockneten Fauna mit der richtigen Pflege und Gartengestaltung vorzubeugen, aber auch mit akuter Trockenheit im Garten umzugehen und Pflanzen sowie Tiere durch einen heißen Sommer zu bringen.

1. Trockenresistente Pflanzen

Das richtige Vorgehen beginnt schon bei der Gartengestaltung. Trockenheit kann mit angemessenen Pflanzen vorgebeugt oder bewältigt werden.

Das sind vor allem sonnenliebende oder trockenresistente, heimische Pflanzen, zu welchen vor allem Stauden - bevorzugt mehrjährige - zählen, die aufgrund ihres Nutzens für Insekten und Vögel zusätzlich sinnvoll sind.

Für einen trockenen Garten eignen sich aber auch bestimmte Sträucher sowie viele Blumen und Kräuter. Aufgrund besser und tiefer ausgebildeter Wurzeln bieten sich unter den Bäumen vor allem ältere Exemplare an.

Junge Pflanzen kann man dagegen um die Wurzel herum abdecken, um so eine Verdunstung zu verhindern. Auch bodendeckende Pflanzen verhindern eine Verdunstung und das Austrocknen der Erde.

Übrigens: Wer dennoch bei wasserliebenden Pflanzen bleibt, sollte glasierte Keramiktöpfe oder Töpfe aus Kunststoff verwenden, die die Feuchtigkeit länger halten.

Gräser und Kräuter wie Lavendel wachsen auch in trockenem Boden gut.
Gräser und Kräuter wie Lavendel wachsen auch in trockenem Boden gut.  © 123RF/whimjingjit

Mehr Informationen und die besten Pflanzen für trockene Gärten gibt's unter:

>>>Trockenresistente Pflanzen lassen den Garten trotz Trockenheit schön blühen.

2. Pflanzen zurückschneiden

Um Ressourcen einzuteilen und zu sparen, lassen Pflanzen ihre Blätter oder Blüten vertrocknen und eingehen, um sich nicht mehr um diese kümmern zu müssen. Pflanzen, bei denen welke Blütenteile vorhanden sind, sollten sauber mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere zurückgeschnitten werden.

Das passiert am besten nach Regen, aber nicht mitten in einem Regenfall. Der Boden sollte nämlich feucht sein, die Schnittstellen aber noch trocknen können, um Keime in der Wunde zu verhindern.

Wie man Pflanzen am besten zurückschneidet, kannst Du am Beispiel von Hortensien im folgenden Artikel nachlesen:

>>>Hortensien schneiden: wann und wie? So geht's.

Getrimmte Pflanzen sparen zum einen Ressourcen, zum anderen blühen sie häufig anschließend noch ein zweites Mal.
Getrimmte Pflanzen sparen zum einen Ressourcen, zum anderen blühen sie häufig anschließend noch ein zweites Mal.  © 123rf/photolight2

3. Richtig gießen

Natürlich muss man den Garten wässern bei Trockenheit. Um das möglichst effizient zu tun, gibt es auch für das richtige Gießen einiges zu beachten, wie beispielsweise die richtige Zeit und Menge. Mehr dazu erfährst Du unter:

>>>Wann sollte man gießen im Garten - besser morgens oder abends?

Achte beim Bewässern auch darauf, die Erde anstelle der Pflanzen zu gießen. In letzterem Fall würden die Blätter und Blüten bei starker Sonneneinstrahlung eher verbrennen, während die Wurzeln wenig Wasser abbekommen.

Gut zu wissen: Entgegen beliebter Gepflogenheiten sollte man seinen Rasen nicht unbedingt sprengen, da die Bewässerung nur oberflächlich ist und dabei mehr Wasser verdunstet als von der Erde aufgenommen wird.

Garten wässern bei Trockenheit: Beim Gießen des Rasens und der Beete kann man einiges falsch machen.
Garten wässern bei Trockenheit: Beim Gießen des Rasens und der Beete kann man einiges falsch machen.  © 123rf/vladdon

4. Regenwasser sammeln

Generell sollte wenig Gartenfläche versiegelt werden, sodass Regenwasser versickern und vom Garten genutzt werden kann. Gerade in Dürren und Trockenphasen ist Wasser jedoch knapp und nur sparsam zu benutzen.

Abgesehen davon ist weiches, kalkfreies Regenwasser ohnehin besser zum Gießen geeignet als Leitungswasser. Daher lohnt es sich immer, aber vor allem für den Sommer, Auffangsysteme für Regen zu verwenden:

>>>So kann man Regenwasser sammeln: Die besten Tipps zum Auffangen.

In diesem Artikel kann man nachlesen, wie Regenwasser mit Regentonnen oder anderen Optionen aufgefangen werden kann.

Mit einer, oder besser mehreren Regentonnen kannst Du für Trockenheit im Garten vorsorgen.
Mit einer, oder besser mehreren Regentonnen kannst Du für Trockenheit im Garten vorsorgen.  © 123RF/pixinoo

5. Boden hacken und verbessern

Für die Wasseraufnahme essenziell ist ein guter Boden im Garten. Trockener Boden sowie sandige Erde können Feuchtigkeit nicht gut aufnehmen und halten. Abhängig von der Bepflanzung sollte der Boden daher angepasst und verbessert werden.

Statt sandigem Boden kann lehmige Erde Wasser besser halten. Humus oder Kompost verbessern die Aufnahmefähigkeit der Erde und fördern das Bodenleben. Auch Perlite oder Bentonit kann zur Erde hinzugegeben und damit vermischt werden.

Lehmige Erde wird allerdings schneller dicht und fest. In lockerer Erde verdunstet das Wasser dagegen nicht so schnell. Daher sollte man seine Erde regelmäßig hacken, um die Kapillarkanäle in dieser zu zerstören, durch die Feuchtigkeit nach oben entweicht und verdunstet.

In gut aufgelockerter Erde kann die Feuchtigkeit gut versickern und man erspart sich ewiges Gießen. Ein weiterer Vorteil des Hackens mit Hacke oder Sauzahn ist, dass dadurch weniger Unkraut wächst.

Den Boden kann man ebenso durch Gründüngung verbessern. Dazu schützen die Pflanzen die Erde vor dem Austrocknen, da sie Schatten spenden und durch Verdunstung eine kühlere Umgebung schaffen.

6. Beete und Rasen mulchen

Da Pflanzen allerdings auch Wasser benötigen, gibt es eine weitere Maßnahme, um die Verdunstung von Wasser zu verhindern oder zumindest zu reduzieren: Mulchen.

Beete und den Rasen mulchen kann man mit Rasenschnitt, Heu und Stroh sowie mit Laub, aber auch Pappe und Folie. Das Pflanzenmaterial sollte dabei möglichst trocken sein und nicht zu dick auf die Erde oder den Rasen geschichtet werden.

Kies ist ebenfalls ein mögliches Material zum Mulchen, schafft allerdings ein schlechteres Mikroklima.

Gemüse im Garten? Trockener Boden kann mit Mulch verhindert werden.
Gemüse im Garten? Trockener Boden kann mit Mulch verhindert werden.  © 123RF/bearok

7. Richtig Rasen mähen

Rasen ist bei Trockenheit anfällig und wird schnell braun. In Sachen Rasenpflege bei Trockenheit im Garten gibt es einiges zu beachten. Da kürzere Halme schneller verbrennen, darf das Gras generell nicht zu kurz geraten.

Aber nicht nur wie, auch wann man den Rasen mäht, spielt eine Rolle. Die passenden Tipps zu beiden Faktoren gibt's in den folgenden Artikeln:

>>>Rasen mähen: Diese Dinge sollte man unbedingt beachten

>>>Wann ist Rasen mähen am besten? Diese Zeiten sollte man beachten.

Wer allerdings ganz auf englischen Rasen verzichten kann, sollte seinen Rasen bei Trockenheit gerne länger wachsen lassen. Ideal ist statt einer Rasenfläche auch eine wilde Blumen- oder Kräuterwiese, die man nur ein- bis zweimal im Jahr mäht.

Sie bieten mehr Schatten und haben dank weniger Verdunstung einen kleineren Wasserbedarf. Solche Blumenwiesen liefern außerdem Nahrung und Unterschlupf für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

Klima beeinflusst die Gartengestaltung: Trockenheit ist ein Grund, das Gras mal stehen zu lassen.
Klima beeinflusst die Gartengestaltung: Trockenheit ist ein Grund, das Gras mal stehen zu lassen.  © 123RF/kub21212

8. Verdunstung reduzieren mit Hecken und Bäumen

Hecken, Sträucher und Bäume spenden Schatten, schützen vor Wind und wirken einer Austrocknung des Bodens entgegen.
Hecken, Sträucher und Bäume spenden Schatten, schützen vor Wind und wirken einer Austrocknung des Bodens entgegen.  © 123RF/bespalyi

Trockener Boden im Garten liegt vor, wenn die Feuchtigkeit dort verdunstet, bevor ein neuer Regenfall den Garten bewässert. Diese Verdunstung kann man jedoch durch Schatten und Windschutz reduzieren.

Dafür sorgen z. B. Hecken und Bäume an Grundstücksgrenzen. Sie leiten den Wind ab oder reduzieren die Windgeschwindigkeit, wodurch weniger Feuchtigkeit verdunstet.

Zusätzlich können sie selbst für eine kühlere Umgebung sorgen, da sie eigens Wasser verdunsten und so die Umgebungstemperatur senken können. Im Vergleich: Steine oder Betonkonstruktionen würden Wärme aufnehmen, speichern und dazu die Umgebung aufheizen.

Aber welche Hecke verträgt Trockenheit und welche trockenresistenten Bäume gibt es? Bei Hecken und Sträuchern sind das insbesondere Ginster und Liguster, aber auch Feldahorn- oder Zwetschgenbäume sind trockenresistente und heimische Schattenspender.

9. Mit Gräben und Hügeln das Mikroklima verbessern

Praktisch sind auch nicht ganz ebene Gärten oder solche mit kleinen Hügeln und folglich Gräben. Nach Regenfällen läuft das Wasser von den Hügeln ab und bewässert die Pflanzen in den Senken. Dort sollten also wasserliebende Pflanzen platziert werden, die sonnen- und windgeschützt am besten gedeihen. Auf dem Hügel wachsen dann die trockenliebenden.

Kraterbeete eignen sich aufgrund dieser Pflanzenvielfalt und unterschiedlicher Bedingungen auch für Gemüsepflanzen.

Im Teich, ebenso wie in Mulden und Gräben, wo Wasser versickert, kann Wasser verdunsten, die Umgebung abkühlen und so das Mikroklima verbessern.

10. Tiere nicht vergessen

Hitze und Trockenheit belasten nicht nur Dich und Deinen Garten, sondern auch viele Tiere. Um die Trockenheit zu überstehen und weiter fleißig Blüten bestäuben zu können, brauchen sie Hilfe. Daher lohnt sich ein Blick in die folgenden Artikel:

>>>So könnt Ihr Insekten bei Hitze und Trockenheit helfen

>>>Tierischer Durst: So hilft man Wildtieren während der Hitze.

Bei der Frage, ob man Vögeln im Sommer mit Futterstellen helfen sollte, gehen die Meinungen übrigens auseinander. Mehr dazu gibt's hier:

>>>Vögel füttern im Sommer: ein Fehler oder echte Hilfe?

Weil alle Lebewesen unterschiedlich gut mit Trockenheit im Garten klarkommen, sollte man sich gut überlegen, welche Maßnahmen man ergreift.

Auch sie sind von der Trockenheit betroffen: Vögel und Insekten brauchen bei Trockenheit häufig unsere Hilfe.
Auch sie sind von der Trockenheit betroffen: Vögel und Insekten brauchen bei Trockenheit häufig unsere Hilfe.  © 123rf/sanne198

Fazit: Man kann einiges gegen Trockenheit im Garten tun

Trockenheit im Sommer muss nicht gleich in einem tristen, verkommenen Garten resultieren. Mit ein paar Tipps kann man einen Garten vorbereiten und ihn auch während einer Dürre oder längeren Trockenphase über die Runden bringen.

Was genau man gegen Trockenheit im Garten unternimmt, hängt dabei von den vorhandenen Bedingungen ab. Deswegen sollte man sich informieren, wie man Pflanzen, Tieren und Insekten am besten helfen kann.

Titelfoto: 123RF/mettus

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