HSV-Frust nach FCK-Pleite und vor dem Derby: "Haben uns selbst geschlagen"

Hamburg - Eine Niederlage zur Unzeit! Durch die 0:2-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern ist der HSV nicht nur auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht, sondern hat auch die Generalprobe für das Stadtderby gegen den FC St. Pauli am kommenden Freitag (18.30 Uhr) versemmelt.

Exemplarisch für die gesamte HSV-Mannschaft stand Innenverteidiger Jonas David (23) nach der 0:2-Niederlage in Kaiserslautern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Exemplarisch für die gesamte HSV-Mannschaft stand Innenverteidiger Jonas David (23) nach der 0:2-Niederlage in Kaiserslautern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.  © Uwe Anspach/dpa

Tim Walter (47) brachte den Auftritt seiner Mannschaft im anschließenden Interview bei "Sky" auf den Punkt. Der Chefcoach erklärte: "Wir haben uns die Tore selbst eingeschenkt. Letztendlich haben wir uns heute selbst geschlagen."

Tatsächlich waren es zwei individuelle Fehler vom sonst so zuverlässigen Ludovit Reis (22), die zu den beiden Gegentoren durch Terrence Boyd (32, 72. Minute) und Ex-Hamburger Aaron Opoku (24, 85.) führten.

"Solche leichtsinnigen Fehler, das geht halt gar nicht", legte Stürmer Robert Glatzel (29) den Finger nach Schlusspfiff in die Wunde - und ergänzte: "Es war einfach von allen ein bisschen zu langsam gespielt, wir waren nicht ganz auf der Höhe."

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Sebastian Schonlau (28) sah es ähnlich: "Wir sind nicht so in unser Spiel gekommen und kriegen dann zwei sehr unglückliche Gegentore. Wer die Fehler macht, spielt überhaupt keine Rolle. Wir haben es als Mannschaft nicht geschafft, und dann kommen solche Situationen zustande."

Auch Walter wollte Reis nicht für die Pleite verantwortlich machen: "Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Dass er da falsch gehandelt hat, weiß er auch, aber er hat auch schon sehr viel richtig gemacht für uns, und das trifft auf alle meine Spieler zu", verdeutlichte der 47-Jährige.

HSV-Kapitän Schonlau kündigt vor Derby an: "Werden mit voller Kapelle spielen"

HSV-Coach Tim Walter (47) vermisste gegen Kaiserslautern die nötige Kaltschnäuzigkeit bei seiner Mannschaft.
HSV-Coach Tim Walter (47) vermisste gegen Kaiserslautern die nötige Kaltschnäuzigkeit bei seiner Mannschaft.  © Uwe Anspach/dpa

Den Übungsleiter störte sowieso viel mehr das Auftreten seiner Elf in der Offensive. So unterstrich der Fußballlehrer: "Gerade in der Spitze waren wir heute nicht zwingend und kaltschnäuzig genug."

Passend dazu konnten die Hamburger im ersten Abschnitt nur eine Chance durch Anssi Suhonen (22) verzeichnen, in der zweiten Hälfte kamen eine Möglichkeit nach einer Ecke sowie ein Lattentreffer von Miro Muheim (25) dazu - insgesamt zu wenig!

"Wir hatten viel Ballbesitz, haben uns aber kaum Chancen rausgespielt. Der Gegner stand sehr tief, aber wir haben keine Mittel gefunden. Hier haben schon einige Mannschaften verloren, aber natürlich ist das nicht unser Anspruch" bekräftigte Glatzel.

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Nun steht also das Derby gegen den FCSP an, der bekanntlich alle zehn Rückrundenspiele gewonnen hat. "Dass St. Pauli einen Lauf hat, dass die gut sind, da brauchen wir nicht drüber reden. Aber dass wir das Derby gewinnen wollen, steht außer Frage. Wir werden mit voller Kapelle spielen", gab sich Schonlau kämpferisch.

Auch Glatzel machte abschließend deutlich: "Das Stadtderby ist ein Spiel für sich, das hat seine eigenen Gesetze. Wir müssen uns von diesem schlechten Spiel freimachen und alles für den Derbysieg geben" - eine Pleite steht nicht zur Debatte!

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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