HSV-Coach Tim Walter übt trotz Sieg Kritik: "Wir müssen viel mehr Tore schießen"

Hamburg - Richtig viel Spektakel im Volkspark: Durch den 4:2-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig zum Auftakt der Rückrunde hat der Hamburger SV drei ganz wichtige Punkte im Aufstiegskampf geholt.

HSV-Coach Tim Walter (47) war zwar zufrieden mit dem Sieg seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig, fand aber auch kritische Worte.
HSV-Coach Tim Walter (47) war zwar zufrieden mit dem Sieg seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig, fand aber auch kritische Worte.  © Marcus Brandt/dpa

Angesichts der Siege des SV Darmstadt 98, des 1. FC Heidenheim sowie des 1. FC Kaiserslautern war bereits vor der Partie klar gewesen, dass für die Rothosen nicht anderes als ein Dreier zählte.

Dementsprechend schwungvoll begannen die Hausherren auch: Bereits in der dritten Minute brachte Knipser Robert Glatzel (29) die Rothosen auf Vorarbeit von Miro Muheim (24) in Führung - ein Start nach Maß.

Es war bereits das siebte Mal in dieser Saison, dass der Angreifer das wichtige 1:0 erzielte - Ligahöchstwert! "Bei dieser Stimmung im Volksparkstadion zu treffen, ist einfach genial. Wir haben 90 Minuten alles rausgehauen, viele Chancen herausgespielt und am Ende auch verdient gewonnen", urteilte der 29-Jährige.

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Beflügelt durch die frühe Führung gaben die Hanseaten anschließend weiter Vollgas, und legten durch einen Kopfballtreffer von Moritz Heyer (27) in der 17. Minute nach. "Wir haben es gut gemacht. Die harte Arbeit in der Vorbereitung hat sich gelohnt", so der Torschütze.

Coach Tim Walter (47) beschrieb die Anfangsphase seiner Mannschaft nicht nur als gut, sondern sogar als "herausragend" - und erläuterte: "Wir haben den Gegner laufen lassen und viele Chancen kreiert."

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau fordert: "Wir dürfen nicht unruhig werden"

Auch die Spieler selbst, allen voran Kapitän Sebastian Schonlau (28, r.), bemängelten die Chancenverwertung und das Auftreten nach den Gegentoren.
Auch die Spieler selbst, allen voran Kapitän Sebastian Schonlau (28, r.), bemängelten die Chancenverwertung und das Auftreten nach den Gegentoren.  © Marcus Brandt/dpa

In der 30. Minute kam die Gäste durch einen Sonntagsschuss von Fabio Kaufmann (30) jedoch zum völlig überraschenden Anschlusstreffer, der anschließend für einen Bruch im bis dato so starken Spiel der Rothosen führte.

"Da müssen wir ruhiger bleiben. Wir dürfen nicht unruhig werden, nur weil ein Gegentor fällt, sondern müssen weiter unser Spiel spielen", bemängelte Kapitän Sebastian Schonlau (28) treffend.

In der Halbzeit sammelten sich die Gastgeber dann ein wenig und kamen wie schon in der ersten Hälfte perfekt aus der Kabine: Glatzel schraubte mit einem Flachschuss auf 3:1. Anschließend gab es einige Chancen auf beiden Seiten, ehe Danilo Wiebe (28) in der 81. Minute auf 2:3 verkürzte.

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"Das darf uns so natürlich nicht passieren. Wir dürfen die Gegner nicht wieder ins Spiel kommen lassen", kritisierte Schonlau weiter, und Keeper Daniel Heuer Fernandes (30) ergänzte: "Zum Ende wurde es unnötigerweise noch einmal eng, weil wir die Chancen ausgelassen haben."

Die Chancenverwertung war es auch, die Trainer Walter kritisierte: "Wir hätten viel mehr Tore schießen müssen. Das geht uns noch etwas ab", konstatierte der 47-Jährige. Da Ludovit Reis (22) in der Nachspielzeit aber mit dem 4:2 alles klarmachte, konnte er sich trotzdem über den ersten Sieg des Jahres freuen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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