Leipzig - Gegen Ende des Jahres erschienen 2025 komischerweise nicht mehr ganz so viele Spiele. Aber schon bis dahin konnte man sich als Gamer definitiv nicht über zu wenig hochkarätigen Nachschub beklagen. Wir zeigen Euch, welche Titel die TAG24-Redaktion überzeugt haben.
Marcos Spiele-Highlight des Jahres: Split Fiction
Echte Co-op-Spiele sind ja eher Mangelware. Doch was mit "Split Fiction" auf den Markt kam, ist schon fast ein eigenes Genre.
Hier ist das gemeinsame Spielen von Sekunde eins an die absolute Basis. Zwischen Fantasy und Sci-Fi pendelnd erleben wir die Abenteuer von Mio und Zoe.
Autoren-Newcomer, die wider Willen gemeinsam die Handlungen ihrer Romane durchspielen müssen.
Abwechslung, Action, Humor – und ein absolut gelungener Partner-Zeitvertreib. Egal ob Vater-Tochter, Ehepaar oder Freunde-Duo: Was die Macher von "A Way Out" und "It Takes Two" – ebenfalls gefeierte Duo-Games – hier hingezaubert haben, legt erneut eine Messlatte für Nachahmer.
Die Entwickler aus den "Hazelight Studios" wissen, was ihre Fans erwarten und haben nicht enttäuscht. Gemeinsam auf der Couch oder per Internet verbunden, dieses Spiel wird euch keine Sekunde langweilen.
Mal Third-Person-Shooter, mal Side-Scroller. Mal Space-Ninja, mal Meerjungfrau. Wer mit seinem Kumpel, seiner Partnerin oder seinem Kind ein Spiele-Projekt sucht und im Jahr 2025 angekommen ist, wo es mehr als nur Brettspiele gibt: Das ist ohne Zweifel euer Game.
Erics Spiele-Highlight des Jahres: Ghost of Yotei
Ich würde an dieser Stelle ja gern dem Urteil vieler Multiplayer-Freunde folgen und "Arc Raiders" als mein Spiel des Jahres nennen. Tatsächlich war mein Highlight jedoch das Action-Adventure "Ghost of Yotei".
Ich glaube, ich habe in diesem Jahr in kein Spiel so viel Zeit gesteckt wie in den neuesten Titel aus dem Hause Sucker Punch. Ich habe alle Achievements auf der PS5 freigeschaltet, mir am Ende die Platin-Trophäe verdient und bin aktuell noch dabei, wirklich alle Sammelobjekte abzugrasen.
Ich liebe es einfach, mit meinem Pferd durch die Gegend zu reiten, während der Wind mich an meinen Zielort leitet und dieser großartige Soundtrack läuft. Ohne Mist, eine Zeit lang habe ich mir ihn sogar beim Kochen angehört. Gibt's auf Spotify!
Das Abenteuer von Heldin Atsu ist unglaublich gelungen, wie ich bereits in meinem Test geschrieben habe. Darüber hinaus hat "Yotei" schlichtweg auch eine wunderbar meditative Wirkung auf mich, wie ich sie seit Langem nicht mehr in Spielen erlebt habe.
Es ist eben auch schön zu wissen, dass man ein Spiel geschafft hat und nicht immer weiter für neuen Loot grinden muss.
Annikas Spiele-Highlight des Jahres: Blue Prince
Im Jahr 2025 konnte man sich wirklich nicht über einen Mangel an tollen Indie-Titeln à la "Clair Obscur: Expedition 33" und "Hollow Knight: Silksong" beschweren. Ein Kandidat, der für mich quasi aus dem Nichts kam, dafür aber einschlug wie eine Bombe, ist "Blue Prince".
So richtig wusste ich anfangs nicht, was ich mit einem Puzzle-Spiel eigentlich anfangen sollte. Aber "Blue Prince" braucht nur wenige Minuten, um eine gewaltige Sogwirkung zu entfachen und mich mitzureißen.
Während man sich einen mal durchdachten, mal chaotischen Weg durch das Haus bahnt, werden dem Spieler immer wieder kleine Story-"Brocken" hingeworfen, die sich am Ende zu einem emotionalen Gesamtbild fügen, mit dem anfangs wohl niemand gerechnet hat.
Da man für jeden Schritt und jede Entscheidung sein Köpfchen anschalten muss, erinnert das Werk des Entwicklers Tonda Ros stark an ein strategisches Brettspiel. Auch Videospiel-Neulinge dürften somit auf ihre Kosten kommen - zumal sich das Gameplay zwar sehr anspruchsvoll, aber keineswegs "unmöglich" anfühlt.
"Blue Prince" ist kein Fließband-Produkt, stattdessen steckt hier wirklich Herzblut drin. Und genau das macht es zu meinem Highlight des Jahres.
Roberts Spiele-Highlight des Jahres: The Precinct
Wenn uns der Spiele-Gott schon kein neues GTA in diesem Jahr gönnen wollte, so gab es trotzdem ein Spiel, welches ein ähnliches Feeling vermittelte. In "The Precinct" spielt man allerdings auf der guten Seite als Polizist.
Die fiktive Stadt "Averno City" kann, wie in GTA, auch außerhalb von Missionen frei erkundet werden. Dabei geschehen zufällige Verbrechen oder einfache Vergehen in der Nähe, denen man nachgehen kann.
Selbstverständlich gibt es auch eine packende Story. Jedoch müssen verwöhnte Gamer auf gerenderte Videosequenzen verzichten. Alles findet überwiegend in Bildern, Text und Audio statt.
Zwar wird das Game nur in einer 3-D-Iso-Perspektive gespielt, dennoch ist die Mechanik so gut ausgeklügelt, dass man sich recht schnell mit seinen Gedanken in der virtuellen Welt verliert.
Auch das von den Entwicklern gewählte Setting in den 80er-Jahren samt eigenen Synthie-Songs bringen das Feeling auf eine andere Ebene.
Und jetzt kommt's: Sogar Monate nach dem Release liefert das Team von Fallen Tree Games weitere Inhalts-Updates.
Seit Kurzem steht dem Hauptcharakter sogar ein vierbeiniger Begleiter zur Seite, mit dem man neue Arten von Verbrechen auf die Schliche kommen und aufklären kann.
Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als noch einmal "The Precinct" zu installieren und die Welt mit neuen Augen zu erleben und zu erkunden.
Michis Spiele-Highlight des Jahres: Clair Obscur: Expedition 33
Kurz vor dem Ende des Jahres hab ich es tatsächlich noch geschafft, den absoluten Abräumer der Game Awards nachzuholen.
Und was soll ich sagen? "Clair Obscur: Expedition 33" hat komplett verdient den Titel zum Spiel des Jahres geholt. Was für ein wilder Story-Ritt, der mich am Ende einige Tränen gekostet hat!
Sandfall hat wirklich absolut abgeliefert und Rollenspiel-Lieferant Square Enix gezeigt, wie sehr sie in den letzten Jahren mit "Final Fantasy" in die falsche Richtung abgebogen sind.
Traumhaft schöne Musik, extrem geiles, rundenbasiertes Gameplay und eine ganz tolle Fantasy-Welt, die spätestens nach Akt zwei auch komplett Sinn ergibt. Hier stimmt alles!
Naja, fast alles. Das Endgame, bei dem man völlig allein gelassen wird, hätte man sicherlich deutlich schlauer gestalten können. Ich war beispielsweise viel zu früh bei Simon, der mit mir zuerst derart übel den Boden aufgewischt hat, Wahnsinn.
Am Ende habe ich mir aber trotzdem noch Platin geholt und eine Reise beendet, die ich vermutlich niemals vergessen werde. Ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolger!