Dynamo im Jahr 2022: Viele Rückkehrer, aber nur Mittelmaß

Dresden - Spiele, Spiele und nochmals Spiele stehen für die Schwarz-Gelben im Herbst bis zur vorzeitigen Winterpause auf dem Plan. Was auf dem Rasen geboten wird, ist oft spielerische Magerkost. Welches Match den Dresdner Fans in Erinnerung bleiben wird, erfahrt Ihr im Dynamo-Jahresrückblick der Monate September bis Dezember.

Technisch haben Akaki Gogia (30) und Niklas Hauptmann (26) (v.l.n.r.) kaum etwas verlernt. Doch der körperliche Rückstand der in den vergangenen Jahren lange verletzt oder krankheitsbedingt fehlenden Profis ist spürbar.
Technisch haben Akaki Gogia (30) und Niklas Hauptmann (26) (v.l.n.r.) kaum etwas verlernt. Doch der körperliche Rückstand der in den vergangenen Jahren lange verletzt oder krankheitsbedingt fehlenden Profis ist spürbar.  © Lutz Hentschel

2022/23 begrüßt die SGD vier alte Bekannte im Spielerkader. Gleich vier Fußballer kehren nach Abstinenz nach Dresden zurück.

Den Anfang macht der Sturmtank und gebürtige Dresdner Stefan Kutschke (34), der nach fünf Jahren in Ingolstadt wieder das schwarz-gelbe Trikot überstreift. Zurück zieht es auch Jonathan Meier (23), 2020/21 Dynamos Dauerbrenner auf der linken Außenbahn nach einem einjährigen Gastspiel in Rostock. Im September geben dann mit Akaki Gogia (30) und Niklas Hauptmann (26) zwei klangvolle Namen früherer Tage ihr Comeback bei den Schwarz-Gelben.

Die beiden Edeltechniker spielten gemeinsam mit Kutschke in der Spielzeit 2016/17 in der 2. Bundesliga groß auf, kommen jedoch ohne regelmäßige Spielpraxis nach Dresden, was man ihnen auch anmerkt.

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Technisch macht beiden keiner etwas vor, doch körperlich haben sie Rückstand aufzuholen. Die fehlende Sommervorbereitung mit Dynamo aufgrund des späten Transfertermins ist spürbar.

Als Dynamo das einzige Mal im Jahr 2022 einen Rückstand dreht

Mit der Hacke netzt Claudio Kammerknecht (23) zum 3:2 für die SGD gegen Osnabrück ein. Zur Pause hatten die Schwarz-Gelben noch 0:2 in Rückstand gelegen, drehten nach dem Seitenwechsel aber auf.
Mit der Hacke netzt Claudio Kammerknecht (23) zum 3:2 für die SGD gegen Osnabrück ein. Zur Pause hatten die Schwarz-Gelben noch 0:2 in Rückstand gelegen, drehten nach dem Seitenwechsel aber auf.  © Lutz Hentschel

Beim Auswärtsspiel in Bayreuth zeigen Teile der schwarz-gelben Anhänger ihr hässliches Gesicht, zerlegen einen Imbissstand, verletzen Polizisten und randalieren im Fanzug. Die Negativ-Schlagzeilen bleiben deutschlandweit mal wieder im Gedächtnis.

Sportlich gelingt den Dresdnern die einzige emotionale Achterbahnfahrt 2022 mit positivem Ausgang. Nur ein Liga-Spiel im gesamten Jahr drehen die Schwarz-Gelben nach Rückstand in einen Sieg. Das ist gegen Osnabrück gar nicht so ohne, denn zur Pause steht es 2:0 für die in lila-weiß spielenden Gäste.

Doch nach dem Seitenwechsel zündet Dynamo den Turbo: Gogia, Patrick Weihrauch (28) und Ahmet Arslan (28) rotieren, was das Zeug hält. In der Sturmspitze macht Stefan Kutschke wie ein echter Leader das Treiben verrückt. Sahnehäubchen ist das mit der Hacke erzielte 3:2 von Verteidiger Claudio Kammerknecht (23).

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Nach Abpfiff wird ausgiebig gefeiert, vielleicht zu überschwänglich. Es bleibt nämlich der letzte Dreier im Jahr 2022.

Die Schwarz-Gelben sind Durchschnitt in der 3. Liga

Sichtlich zerknirschte Mienen bei Manuel Schäffler (33, 2.v.l.), Jonathan Meier (23, 2.v.r.) und Niklas Hauptmann (26, r.). Dynamo kommt im Heimspiel gegen Zwickau nicht über ein 0:0 hinaus.
Sichtlich zerknirschte Mienen bei Manuel Schäffler (33, 2.v.l.), Jonathan Meier (23, 2.v.r.) und Niklas Hauptmann (26, r.). Dynamo kommt im Heimspiel gegen Zwickau nicht über ein 0:0 hinaus.  © Lutz Hentschel

1:1 gegen Freiburg II, 0:1 gegen Wehen Wiesbaden, 0:0 gegen Zwickau. Dynamo tritt im November auf der Stelle und lässt den Rückstand auf die Aufstiegsränge zweistellig werden.

Während der SV Elversberg und der 1. FC Saarbrücken mittlerweile regelmäßig (dreifach) punkten, müht sich die SGD von Woche zu Woche, doch es fehlen im Spiel nach vorn die zündenden Ideen und auch der letzte Biss, eins der Spiele mal dreckig für sich zu entscheiden. Sechsmal hintereinander bleiben die Schwarz-Gelben sieglos.

Der Abschluss des Spieljahres fällt damit ähnlich enttäuschend aus, wie 2022 begann.

Außer in der Zuschauer-Tabelle ist Dresden in der 3. Liga mittelmäßig unterwegs und so spiegelt Platz neun nach 17 Spieltagen den Leistungsstand von Dynamo wider.

Türkei-Trainingslager der SGD schon Anfang Dezember

Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) reist auf Krücken ins Türkei-Trainingslager. Kristian Walter (38), Chefscout der SGD, beobachtet kritisch, was die von ihm verpflichteten Profis auf dem Platz leisten.
Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) reist auf Krücken ins Türkei-Trainingslager. Kristian Walter (38), Chefscout der SGD, beobachtet kritisch, was die von ihm verpflichteten Profis auf dem Platz leisten.  © Lutz Hentschel

Dynamisches Trainingslager Anfang Dezember? Die Winter-WM in Katar macht es möglich. Die SGD bezieht im türkischen Belek ihr Quartier und das ist angesichts von Schneefall und gefrorenen Böden zur selben Zeit in Dresden wahrscheinlich am besten.

Alle Augen richten sich auf Panagiotis Vlachodimos (31) - in der Hinrunde verletzungsbedingt bei null Einsatzminuten - und andere Akteure, die in der Hinrunde unter ihren Möglichkeiten geblieben sind.

Nach einer Knieverletzung tritt auch Trainer Markus Anfang (48) gehandicapt die Reise in die Türkei an. Die Trainingseinheiten werden per Drohne gefilmt. In den Testspielen gelingt gegen Galaxy FC ein 2:1, gegen Sampdoria Genua holt Dynamo ein 2:2.

Welches Fazit bleibt für Dynamo Dresden nach der Hinrunde 2022 bestehen? Das beleuchtet TAG24-Redakteur Martin Gaitzsch Monat für Monat.
Welches Fazit bleibt für Dynamo Dresden nach der Hinrunde 2022 bestehen? Das beleuchtet TAG24-Redakteur Martin Gaitzsch Monat für Monat.  © Eric Münch

Wirklich viel Positives bleibt in der Gesamtschau nicht von 2022 übrig.

Was zu Jahresbeginn und in den Sommermonaten passierte, lest Ihr in Teil I und II dieser Serie nach.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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