HSV-Aufstieg im fünften Anlauf? Darauf kommt es in der Rückrunde besonders an

Hamburg - Am Sonntag ist es so weit: Der Hamburger SV startet mit dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (13.30 Uhr) in die Rückrunde der 2. Bundesliga.

Tim Walter (47) will das schaffen, was noch keinem Coach gelungen ist: Er möchte den HSV zurück in die Bundesliga führen. (Archivfoto)
Tim Walter (47) will das schaffen, was noch keinem Coach gelungen ist: Er möchte den HSV zurück in die Bundesliga führen. (Archivfoto)  © Guido Kirchner/dpa

Die große Frage ist: Können die Rothosen ihr Zweitliga-Trauma hinter sich lassen und den Aufstieg nach viermaligem Scheitern endlich perfekt machen? Oder wird es laufen wie in den vergangenen Jahren nach der Winterpause?

In allen Saisons spielten die Hanseaten eine gute bis sehr gute Hinrunde (zweimal Platz eins, einmal Platz zwei, einmal Platz drei), und gingen mit großen Ambitionen in die restlichen 17 Partien - um es am Ende doch wieder zu vergeigen.

Dieses Mal startet die Mannschaft von Coach Tim Walter (47) erneut als Tabellenzweiter in die Rückrunde. Am Platz an der Sonne steht zwar aktuell (noch) der SV Darmstadt 98, der glasklare Favorit auf den Aufstieg ist und bleibt aber der HSV.

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Schaut man allein auf die Qualität des Kaders, dürfte es keine Zweifel daran geben, dass die Hansestädter am 34. Spieltag einen der ersten beiden Plätze belegen und ins deutsche Oberhaus zurückkehren.

Mit Daniel Heuer Fernandes (30) steht der beste Torwart der Liga bei den Hamburgern zwischen den Pfosten, in Robert Glatzel (29) haben sie zudem den Top-Torjäger (elf Treffer) und für viele den besten Stürmer. Beide müssen weiter abliefern.

Die Fans könnten zum großen Trumpf des HSV im Aufstiegskampf werden

Die HSV-Spieler und die Fans präsentierten sich in der Hinrunde als absolute Einheit. Die entstandene Euphorie rund um die Mannschaft könnte ausschlaggebend sein.
Die HSV-Spieler und die Fans präsentierten sich in der Hinrunde als absolute Einheit. Die entstandene Euphorie rund um die Mannschaft könnte ausschlaggebend sein.  © Marcus Brandt/dpa

Abgesehen davon scheinen die Verantwortlichen glänzend auf den Doping-Ausfall von Mario Vuskovic (21) reagiert zu haben - Ersatz Francisco Montero (24) macht bisher einen starken Eindruck.

Der 24-Jährige hat die Fähigkeiten, dem Spiel der Rothosen an der Seite von Kapitän und Führungsspieler Sebastian Schonlau (28) die defensive Stabilität und Kompaktheit zu verleihen, die es für den Aufstieg braucht.

Apropos Stabilität: Sechser Jonas Meffert (28) wird auch zukünftig nicht aus der Startelf der Hanseaten wegzudenken sein, ebenso wie Ludovit Reis (22) und Laszlo Benes (25), der gegen Ende der Hinrunde überragend agierte.

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Rufen diese Säulen ihre Leistung konstant ab, und schöpfen Offensivakteure wie Jean-Luc Dompé (27) und Bakery Jatta (24) ihr Potenzial noch regelmäßiger - gerade gegen die vermeintlich "kleineren" Gegner - aus, wird der HSV in der kommenden Saison erstklassig spielen.

Gerade, weil das Walter-Team einen ganz großen Trumpf in der Hinterhand hat: die Fans! Um die Mannschaft ist in den zurückliegenden Monaten, schon in der vergangenen Saison, eine Euphorie entstanden, die beeindruckend ist - und die letztlich ausschlaggebend sein könnte.

Titelfoto: Guido Kirchner/dpa

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