Coronavirus in Dresden: Gesundheitsamt wird aufgestockt

Wegen der stark steigenden Corona-Fallzahlen stockt die Stadt Dresden das Personal des Gesundheitsamts auf. Alle aktuellen Infos zum Coronavirus in Dresden findet Ihr in unserem Dresden-Corona-Ticker.

Update, 23. November, 18 Uhr: Dresden stockt bei Gesundheitsamt auf

Wegen der stark steigenden Corona-Fallzahlen stockt die Stadt Dresden das Personal des Gesundheitsamts auf.

Das Amt könne auf jeden der 350 Angestellten der Kommune zurückgreifen, die bereits mit der Software des Gesundheitsamts geschult seien, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (50, FDP) am Dienstag laut Mitteilung. "Klar ist aber auch, dass dieses Personal an anderen Stellen fehlen wird."

Zudem gelte in Zukunft, dass nur noch geimpfte, genesene oder getestete Besucherinnen und Besucher (3G) die Verwaltungsgebäude betreten dürften. Auch für die Gremienarbeit des Stadtrats und der Stadtbezirksbeiräte solle künftig 3G gelten.

Update, 23. November, 16.15 Uhr: Köpping malt immer düstereres Bild von Corona-Lage in Sachsen

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) rechnet damit, dass die landesweite Corona-Inzidenz noch in dieser Woche über 1000 steigt.

Mehr Infos unter: "Köpping malt immer düstereres Bild von Corona-Lage in Sachsen".

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD).
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD).  © Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 23. November, 15.51 Uhr: Polizeidirektion Dresden stockt Kapazitäten für Corona-Kontrollen auf

Die Polizeidirektion Dresden kontrolliert die Einhaltung der neuen Corona-Regeln täglich mit 50 Beamtinnen und Beamten. Die Kapazitäten seien am Montag noch einmal aufgestockt worden, unter anderem mit Polizisten, die ursprünglich für die Absicherung von Weihnachtsmärkten eingeplant waren, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Im Fokus stehen demnach Kontrollen der FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie die Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in Hotspot-Gebieten.

Update, 23. November, 15.33 Uhr: Wie weit ist Sachsen von der Triage entfernt?

Sachsen ist nach Worten von Krankenhauskoordinator Michael Albrecht noch weit von einer Triage entfernt. Das Dresdner Uniklinikum habe in der Nacht zu Montag erst zehn neue Intensivpatienten aufgenommen.

"Wir sind also jeden Tag am Umorganisieren der verfügbaren Kapazitäten, um die Versorgung zu gewährleisten. Dennoch sind wir weit weg davon, die Angebote an intensivmedizinischer Versorgung zu limitieren oder zu triagieren."

Am Montag hatte der Präsident der Landesärztekammer, Erik Bodendieck, in mehreren Interviews gesagt, dass sich Sachsen auf eine Triage vorbereiten müsse. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen.

Die Prognose von Montagmorgen sage voraus, dass es am 6. Dezember 669 Intensiv-Patienten im Freistaat geben werde, sagte Albrecht. "Derzeit liegen wir bei knapp 350, das bedeutet fast eine Verdopplung der jetzigen Intensiv-Patientenzahlen in 14 Tagen." Wenn die neuen Corona-Regeln nicht wirkten, müsse man tatsächlich überlegen, wie die Patienten optimal versorgt werden könnten.

Albrecht sagte zugleich, dass kein Krankenhaus in die Situation kommen müsse, zu triagieren. "Wenn ein solcher Fall droht, wird der Patient in ein Krankenhaus innerhalb des Clusters oder Netzwerkes verlegt. Sollten wir damit an die Grenze geraten, wird der Patient innerhalb der Kleeblatt-Organisation bundesweit entsprechend verlegt."

Eine Coronapatientin auf der Intensivstation.
Eine Coronapatientin auf der Intensivstation.  © Eduardo Parra/Europa Press/dpa

Update, 23. November, 13.37 Uhr: Hunderte bei Corona-Protesten - Linke kritisiert "Kontrollverlust"

Nach unerlaubten Versammlungen von Hunderten Gegnern der Corona-Politik in mehreren Städten hat die Linke Innenminister Roland Wöller (CDU) Kontrollverlust vorgeworfen. Während weite Teile des Alltagslebens eingeschränkt würden, würden bei Corona-Leugnern alle Augen zugedrückt, kritisierte am Dienstag die Innenpolitikerin Kerstin Köditz.

"Mir scheint, dass insbesondere dem zuständigen Innenminister Wöller die Kontrolle schon entglitten ist, bevor der "Wellenbrecher" irgendeine Wirkung haben kann." Kritik kam auch von den mitregierenden Grünen. "Derartige unbehelligte Super-Spreader-Veranstaltungen sind nicht hinnehmbar", sagte Landeschefin Christin Furtenbacher.

Wegen der extrem hohen Infektionszahlen sind in Sachsen nur stationäre Versammlungen mit maximal 10 Menschen erlaubt. Dennoch hatten sich am Montagabend in zahlreichen Städten teils mehrere Hundert Menschen versammelt. In Freiberg waren es nach Polizeiangaben mindestens 600, in Chemnitz wurde die Zahl auf 400 bis 450 geschätzt.

Sachsens Innenminister Roland Wöller (51, CDU) wird von Linken und Grünen scharf kritisiert.
Sachsens Innenminister Roland Wöller (51, CDU) wird von Linken und Grünen scharf kritisiert.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 23. November, 13.24 Uhr: Studentenvertreter fordern 2G und Kontrollen an Hochschulen

Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) hat die 2G-Regelung für Hochschulen und effektive Kontrollen verlangt. Während mit der Corona-Notverordnung weite Teile des öffentlichen Lebens vor allem für Ungeimpfte eingeschränkt seien, gälten für Hochschulen weiterhin Ausnahmen, argumentierte die KSS am Dienstag.

Noch immer reiche für Bildungseinrichtungen eine 3G- statt 2G-Regelung aus, und auch der Umfang der Kontrollen werde weiterhin von ihnen selbst festgelegt. 2G bedeutet Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, bei 3G haben zusätzlich auch negativ Getestete Zugang.

"Dass die Hochschulen fast als einzige Institutionen von der ansonsten flächendeckenden 2G-Regelung ausgenommen sind, ist inkonsequent, fahrlässig und für uns nicht nachvollziehbar", erklärte KSS-Sprecher Paul Senf. Noch immer würden Vorlesungen mit bis zu 100 Personen in Präsenz stattfinden und die Hochschulen 3G-Nachweise höchstens stichprobenartig kontrollieren. Das stelle ein enormes und nicht zu rechtfertigendes Gesundheitsrisiko für alle Studierenden dar.

"Doch die Landesregierung weigert sich den Bildungseinrichtungen Vorgaben zu machen. Deswegen fordern wir die Hochschulen auf, gerade jetzt ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zur Pandemiebekämpfung nachzukommen und selbst 2G umzusetzen - wozu sie in der Corona-Notverordnung auch ausdrücklich ermächtigt werden", betonte Senf.

Update, 23. November, 13.15 Uhr: Dresden streicht verkaufsoffene Sonntage im Advent

In Dresden werden die beiden verkaufsoffenen Sonntage im Advent gestrichen. Nach der pandemiebedingten Absage der Weihnachtsmärkte entfalle der Anlass für die geplante Ladenöffnung am 5. und 19. Dezember, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Sachsen ist derzeit der größte Hotspot für Corona-Neuinfektionen bundesweit. Das Robert Koch-Institut gab die Wocheninzidenz für den Freistaat am Dienstag mit 969,9 an.

Update, 23. November, 13.06 Uhr: Caritas: Brauchen Impfpflicht für alle Beschäftigten in Pflegeheimen

Die Caritas im Bistum Dresden-Meißen hat eine Corona-Impfpflicht für alle Beschäftigten mit Kontakt zu älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen gefordert. Eine berufsbezogene Impfpflicht dürfe sich nicht auf Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte beschränken, sondern müsse Beschäftigte aller Einrichtungen umfassen, die engen Kontakt zu vulnerablen Gruppen hätten, sagte der Caritasdirektor des Bistums, Matthias Mitzscherlich, am Dienstag.

In die Pflege und Betreuung seien viele Berufsgruppen wie Physio- und Ergotherapeuten eingebunden, daher helfe es nicht, wenn nur Pflegende geimpft seien. Es helfe nur eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, sagte Mitzscherlich. "Die alten und kranken Menschen, die in unseren Einrichtungen leben, sollen sich dort sicher fühlen."

Update, 23. November, 12.20 Uhr: Elternrat fordert einheitliche Regeln für Homeschooling

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in Sachsen sind viele Schulen derzeit geschlossen - der Landeselternrat fordert jetzt einheitliche Regeln für das Homeschooling. "Es ist nicht klar, wie der Unterricht bei Schulschließungen sichergestellt wird", sagte der stellvertretende Vorsitzende André Jaroslawski am Dienstag.

Es brauche eindeutige Regeln. Zurzeit entscheide jeder Landkreis, jede Schule und zum Teil jeder Lehrer, in welcher Form die Kinder zu Hause unterrichtet würden. Das gleiche Problem gelte, wenn Eltern ihre Kinder freiwillig aus dem Unterricht nähmen. Zwar sei die Schulpflicht zurzeit ausgesetzt. "Das ist aber nicht zu Ende gedacht."

Update, 23. November, 12.14 Uhr: Vier neue Sterbefälle, Inzidenz sinkt leicht

Die sächsische Landeshauptstadt meldete am Dienstag 1393 neue Corona-Infektionen (insgesamt: 51.258). Laut Angaben des RKI sank der Inzidenzwert auf 446,4 (Vortag: 465,5).

Es wurden vier weitere Sterbefälle gemeldet (insgesamt: 1206). 14 Personen mussten in den vergangenen 24 Stunden in Zusammenhang mit Covid-19 in ein Krankenhaus eingewiesen werden (insgesamt: 3137). Weitere 1206 Menschen gelten mittlerweile wieder als genesen (insgesamt: 41.558).

Passanten laufen am Abend durch die Münzgasse an leeren Restaurants und Bars vorbei.
Passanten laufen am Abend durch die Münzgasse an leeren Restaurants und Bars vorbei.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 23. November, 9.25 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen steigt weiter leicht an

In Sachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz leicht angestiegen - der Freistaat bleibt aber mit Abstand der bundesweite Hotspot.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag einen Wert von 969,9, am Montag lag die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche noch bei 960,7. In Thüringen lag der Wert am Dienstag bei 685,3 und damit bundesweit am zweithöchsten.

Binnen eines Tages zählten die Gesundheitsämter in Sachsen 5942 neue Corona-Infektionen, 22 Todesfälle kamen hinzu. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 399,8.

Titelfoto: Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa

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